Sportstätten in Remscheid Wunschlos unglücklich

Meinung | Remscheid · Remscheid investiert viel Geld in seine Sportstätten. In der Sportpolitik ist die Stimmung gleichwohl dauerhaft angespannt.

  HENNING RÖSER

HENNING RÖSER

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Die Pläne, entwickelt von ausgewiesenen Experten ihres Fachs, sind beim Bauamt längst eingereicht und werden dort gerade geprüft. Sie sehen vor, dass gleich neben dem H2O am Hackenberg für mehr als zehn Millionen Euro eine moderne Sportanlage als Ersatz für das in die Jahre gekommene Röntgen-Stadion entsteht. Die Vereine waren bei der Planung eng mit einbezogen.

Mehr als zwei Millionen Euro will die Stadt in die Modernisierung der Sportanlage in Reinshagen investieren, deutlich mehr als zunächst anvisiert. Im Bestreben, die Wünsche aller sechs dort heimischen Vereine zu berücksichtigen, wurde noch mal deutlich nachgelegt. Der Rat hatte am Ende die Auswahl zwischen zwei Varianten und wählte die bessere und 500.000 Euro teurere. 2018 wurde am Röntgen-Gymnasium eine moderne Dreifach-Halle eingeweiht, die Schule und Vereine gleichermaßen nutzen. In der Innenstadt ist eine weitere in Planung.

Drei Schlaglichter, die zeigen, dass Remscheid – trotz notorisch schwacher Kassenlage – kräftig in den Sport investiert.

Vor diesem Hintergrund wirkt die aktuelle Diskussion um die Eigenbeteiligung der Vereine bei der Modernisierung des Stadions Reinshagen zumindest befremdlich. Stadt und Sportbund berichteten im Sportausschuss jeweils aus ihrer Sicht nur knapp zum Thema. Gewünscht hätte man sich einen gemeinsamen Bericht, wie man die aktuellen Probleme aus dem Weg schaffen möchte.

Denn die scheinen nicht unlösbar zu sein und sind auch nicht wirklich neu. Auch bei anderen Kunstrasenprojekten haben Remscheider Vereine in der Vergangenheit einen Weg gefunden, den vorgeschriebenen Eigenanteil zu erbringen. Mit Muskelhypothek, Bargeld oder einer Mischung aus beidem. Dass der Eigenanteil in Remscheid bescheidener ausfällt als in manch anderer Kommune in der Umgebung, sollte es leichter machen.

Leider aber ist es um das Verhältnis von Sportbund und Sportverwaltung als den beiden entscheidenden Playern in der Sportentwicklung nicht zum Besten bestellt. Gut ist es schon länger nicht mehr, aber die Kurve zeigt nach unten. Für eine Stadt, die bereit ist, viel Zeit und Geld in den Sport zu investieren, ist das eine miserable Situation.

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