Remscheid Winterfutter für Ponys zerstört

Remscheid · Auf Feldern an der Bökerhöhe wurden 15 Heuballen mit einem Messer aufgeschlitzt.

 Bettina Janecke zeigt die aufgeschlitzten Heuballen. Einmal vom Regen nass geworden, ist das Heu nicht mehr als Pferdefutter brauchbar.

Bettina Janecke zeigt die aufgeschlitzten Heuballen. Einmal vom Regen nass geworden, ist das Heu nicht mehr als Pferdefutter brauchbar.

Foto: Doro Siewert

Der Sachschaden ist beträchtlich: Auf rund 2000 Euro schätzt Bettina Janecke die finanziellen Folgen dessen, was Unbekannte in den vergangenen Tagen auf ihren Feldern an der Bökerhöhe angerichtet haben. Dort wurden 15 einfolierte Heuballen mit einem Messer aufgeschlitzt und geradezu entdeckelt. „Ein Ballen kostet in der Neubeschaffung 120 bis 150 Euro“, sagt Janecke.

Fast noch schwerer als die Kosten wiegt der Schaden aber für Noël und Tecumseh. Denn bei dem Heu handelte es sich um das Winterfutter für die beiden 21 und 20 Jahre alten Ponys, die seit ihrer Geburt auf den insgesamt etwa drei Hektar großen Weiden am Ende der Damaschkestraße der Familie Janecke leben.

Einmal vom Regen nass geworden, ist das Heu nicht mehr als Pferdefutter brauchbar – das Welsh-A-Pony und der Shetty-Mix stehen also kurz vor dem Winter ohne Nahrung da. „Ich muss versuchen, über Kontakte neues Heu zu besorgen. Und zwar bundesweit“, erklärt Bettina Janecke, die sich unter anderem im Verein „Komet“ engagiert, der sich um die Vermittlung von Pferden in Not kümmert. Dass es schwierig werden dürfte, kurzfristig an neues Heu zu kommen, weiß Janecke. Schließlich hat sie bei der eigenen Heuernte im Juni und Juli die Folgen des Dürre-Sommers selbst gespürt. „Es ist einfach nicht gewachsen. Die Landwirte sind froh, wenn sie selbst genug haben“, befürchtet Janecke.

Am Sonntagmorgen hatte ihr Mann Peter den Schaden an den
15 Heuballen bemerkt und Bettina Janecke, die zu diesem Zeitpunkt ihre 24-Stunden-Schicht im Wermelskirchener Krankenhaus leistete, informiert. „Da habe ich mich gleich an die Feuerserie von vergangenem Jahr erinnert“, sagt die Pferdebesitzerin. Damals waren an sieben Orten – unter anderem in Westhausen, in Buchholzen, auf Wermelskirchener und Solinger Stadtgebiet – mehrere Hundert Heu- und Silageballen angezündet worden. Zwei damals 66 und 21 Jahre alte Männer stehen im Verdacht, die Ballen in Brand gesteckt zu haben. Aus Sorge vor einer ähnlichen Serie wendet sich Bettina Janecke nach dem Vorfall auf ihrem Hof an Zeitung und Polizei. Sie will andere Pferdebesitzer und Landwirte warnen.

Ein Motiv, weshalb ausgerechnet die Heuballen auf ihren abgelegenen Pferdeweiden ins Visier geraten sein könnten, erkennt Janecke nicht. Zu wehren weiß sich die Familie aber sehr wohl: Seit dem gestrigen Montag sind die Felder, Unterstände und Stallungen an der Bökerhöhe videoüberwacht.

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