Sicherheit in Remscheid Wie sicher fühlen sich die Bürger?

Remscheid · Die Stadt nimmt an einer sogenannten Dunkelfeldstudie des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung NRW teil.

In den nächsten Tagen erhalten zufällig ausgewählte Bürger Post vom Landeskriminalamt, in der sie über die anonyme Befragung zu den Themen Sicherheit und Gewalt aufgeklärt werden. Später folgt ein Fragebogen des „infas Instituts für angewandte Sozialwissenschaft“.

Mit der Befragung will sich das Land ein möglichst vollständiges Bild von der Kriminalitätslage in den Städten und Gemeinden machen. Die Polizeiliche Kriminalitätsstatistik bildet das Hellfeld ab. Dort werden alle bekannt gewordenen Straftaten erfasst. Es ist aber anzunehmen, dass es Fälle von Gewalt gibt, von denen die Polizei keine Kenntnis erlangt (Dunkelfeld). Außerdem wollen die Befrager Erkenntnisse über das subjektive Sicherheitsgefühl gewinnen. „Das Thema Sicherheit hat für uns große Relevanz – sowohl objektiv gemessen und in Zahlen betrachtet, als auch subjektiv erlebt und ganz persönlich erzählt“, sagt Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz (SPD). Er begrüßt die Befragung.

Remscheid gilt als eine der sichersten Großstädte in Nordrhein-Westfalen. Wenn man die reinen Zahlen betrachtet. Kriminelle Brennpunkte wie in anderen Großstädten gibt es nicht. Auch steht kein Remscheider bei der Polizei auf der Liste der Intensivstraftäter. Aber die objektiven Zahlen decken sich nicht immer mit dem subjektiven Empfinden. Das ist für das Lebensgefühl von großer Bedeutung. Beigeordnete Barbara Reul-Nocke, zuständig für Sicherheit und Ordnung, betont, in Remscheid gebe es keine Angsträume. Das bedeute aber nicht, dass die Stadt keinen Handlungsbedarf sieht. „Wir wollen mit unserem Sicherheitskonzept dazu beitragen, dass es bei uns auch künftig keine Angsträume gibt“, sagt Reul-Nocke. Zurzeit laufen im Rathaus Gespräche mit einem externen Anbieter, der sich intensiv mit dem Sicherheitsgefühl der Bürger vor allem in der Innenstadt beschäftigen soll. Ziel ist es, in einem Quartierslabor mit Bürgern über das Thema Sicherheit und Ordnung ins Gespräch zu kommen.

Die repräsentativ ausgesuchten Teilnehmer sollen nicht zu einer der Gruppen gehören, die sich immer wieder zu diesen Themen äußern. Für die Sicherheitsdezernentin ist es wichtig, die Stimme der Bürger zu hören, die bisher nicht zu Wort gekommen sind. „Dabei kann es auch um ganz einfache Dinge gehen wie eine schlecht beleuchtete Ecke, die uns bisher nicht aufgefallen ist“, sagt Reul-Nocke. Durch die neue Sicherheitsstudie, die sich auf die Innenstadt konzentriert, verspricht sich Reul-Nocke eine Vertiefung des Themas Sicherheit.

Die präventive Arbeit des Kommunalen Ordnungsdienstes und der Polizei könnte nach den Erkenntnissen aus beiden Studien noch effektiver ausgerichtet werden.

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