Traditionsgaststätte in Remscheid Wie geht es weiter mit Fort Blücher?
Alt-Remscheid · Im Sommer wurde die Traditionsgaststätte Fort Blücher nach einem aufwendigen Umbau eröffnet, derzeit ist sie wieder geschlossen. Das steckt dahinter.
Letztes Jahr im August hatte Frank Schiemann noch ganz andere Visionen: Die alte Traditionsgaststätte Fort Blücher an der Ronsdorfer Straße sollte vier Jahre nach ihrer Schließung und nach monatelangen umfangreichen Umbaumaßnahmen in neuem Glanz erscheinen und der Remscheider Gastronomieszene nach Corona zu einem ordentlichen Schwung verhelfen. Doch irgendwie kam alles ganz anders.
„Im September lief das Geschäft noch Bombe, dann ging es steil bergab“, berichtet der Küchenchef, der als Bauunternehmer „mit seinen Jungs“ den gesamten angestaubten Laden einmal auf links gedreht und ihm sowohl von innen als auch außen ein neues, modernes und individuelles Ambiente verpasst hat.
Doch Personalmangel, steigender Mindestlohn, steigende Energiekosten und inflationärbedingtes Ausbleiben der Gäste zwangen das Team bereits nach wenigen Monaten in die Knie. „Die Gastronomie hat nichts mehr zu lachen“, sagt Schiemann, dessen Tochter Geschäftsführerin von Fort Blücher ist.
„Wenn ich alles hochrechne, hätten wir aktuell rund 500 Euro Ausgaben pro Abend, die müssen erst mal erwirtschaftet werden.“ Aufgrund dessen bleibt Fort Blücher bis auf Weiteres geschlossen, einzig das Angebot für geschlossene Gesellschaften bleibt bestehen. „Da sind wir sehr gefragt, wir haben bereits jetzt Buchungen für den 11. November“, freut sich Frank Schiemann. Kosten und Einnahmen seien bei solchen Veranstaltungen nämlich grundsätzlich besser kalkulier- und einschätzbar.
Konfirmationen, runde Geburtstage, Hochzeiten, Firmenevents: Dank der vielseitigen Küche (rustikal-bürgerlich bis gehoben, Menü ab 28,50 Euro), Platz für 120 Gäste, einer Minidisco und dem weitläufigen Biergarten kann das Team die individuellen Anforderungen und Bedürfnisse der einzelnen Veranstaltungen gut bedienen. Ob sich Fort Blücher alleine damit allerdings langfristig über Wasser halten kann, ist fraglich. „Es gibt viele Gedanken in unterschiedliche Richtungen, was die Zukunft betrifft“, erklärt der 53-Jährige.
So sei es auch denkbar, langfristig die gesamte Gastronomie zu verpachten. Verkaufen will Schiemann die Immobilie, in deren Obergeschoss er und auch seine Tochter wohnen, vorerst nicht. „Ausschließen will ich aber grundsätzlich gar nichts, ich bin erstmal für alles offen.“
Buchung der Räumlichkeiten von Fort Blücher, Ronsdorfer Straße 88, möglich über Telefon 0 21 91 / 94 29 847 oder per E-Mail an mail@fort-bluecher.de
