Vom 10. November bis zum 5. Dezember legte sie in vier Geschäften in Bliedinghausen Unterschriftenlisten aus. Die Unterzeichner konnten auch genauere Angaben machen, wie genau sie von der geplanten Schließung betroffen wären. Diese Bögen wertete Bodenstedt aus und ließ die Angaben in ihre Stellungnahme einfließen. Ziel sei, so Bodenstedt, mit den Unterschriften ein Überdenken der Standortschließung herbeizuführen. Die strategische Lage in Bliedinghausen beinhalte nicht nur ein reines Wohnquartier, sondern sei auch eine wichtige Zu- und Abfahrt ins Umland. Der Stadtteil beherberge zwei größere Industrieunternehmen „mit einer nicht unbedeutenden Anzahl von Arbeitnehmern“, Remscheids größtes Krankenhaus, mehrere Altenheime und Seniorenwohnanlagen und zwei Neubaugebiete.

Die Einzelhändler des kleinen Geschäftszentrums Kreuzung Burger / Bliedinghauser Straße sähen die Schließung sorgenvoll, sagt Bodenstedt. Die Geschäftsinhaber seien daher froh gewesen über ihre Aktion, berichtet die Ratsfrau. Der Sparkassen-Standort bringe ihnen Frequenz. Waltraud Bodenstedt bedauert, dass es nach der Diskussion im Rat, wo sich Sparkassenchef Frank Dehnke kritischen Fragen stellte, politisch schnell ruhig geworden sei um das Thema.

Die Sparkasse Remscheid will zum 31. März ihre Geschäftsstelle in Vieringhausen schließen. Die fünf Mitarbeiterinnen sollen ihre Kunden ab dann in anderen Geschäftsstellen betreuen. Der Geldautomat am Standort soll ins Einzelhandelszentrum in Vieringhausen verlegt werden Zudem sollen im Laufe des kommenden Jahres die Selbstbedienungs-Geschäftsstellen in Bliedinghausen, Honsberg, Kremenholl, Hasenberg und im Untergeschoss des Allee-Centers abgebaut werden. 23 Geräte – dazu zählen auch Geräte für Überweisungen – sollen weichen. Die Sparkasse reagiert damit auf verändertes Kundenverhalten. Immer mehr der 40.000 Sparkassen-Kunden erledigen ihre Bankgeschäfte im Internet.