Remscheider Stadtentwicklung Vielzahl an Baustellen behindert Verkehr

Remscheid · Die Kreuzung an der Ring- / Rader Straße ist das größte Projekt in diesem Jahr. Die Mitarbeiter der Technischen Betriebe Remscheid müssen aber auch die zahlreichen Arbeiten beim Breitbandausbau kontrollieren.

 Glasfaserkabel werden gelegt. Dazu müssen Bürgersteige und Straßendecken aufgerissen werden.

Glasfaserkabel werden gelegt. Dazu müssen Bürgersteige und Straßendecken aufgerissen werden.

Foto: dpa/Carsten Rehder

Die Planer für den Straßenbau bei den Technischen Betrieben Remscheid (TBR) arbeiten intensiv an großen und kleinen Projekten, die in diesem Jahr auf den Weg gebracht werden müssen. Für die Autofahrer, Fußgänger und Radfahrer bedeutet das, sich auf Behinderungen einzustellen. Mal nur für 14 Tage, mal aber auch für 18 Monate. Zugleich kontrollieren die Mitarbeiter der TBR die nach und nach aus dem Boden schießenden Baustellen der Telekommunikations-Unternehmen. Der Ausbau von Breitbandkabel soll in diesem Jahr zügig vorangehen. Doch die TBR stoßen dabei auch an Kapazitätsgrenzen.

Das größte und teuerste Straßenbauprojekt ist die Kreuzung der Ring- / Rader Straße. Die Ausschreibungen sind vorbereitet. „Unser Wunsch ist es, dass wir im Mai mit den Arbeiten beginnen können“, sagt Gerald Hein, Leiter Straßen- und Brückenbau bei den TBR. 4,5 Millionen Euro kostet der Umbau, der auch wegen des geplanten Designer-Outlet-Centers (DOC) nötig wird. „Die Einrichtung der Baustelle ist eine schwierige Aufgabe“, sagt Hein. Gilt es doch, den Verkehr durch die Baustelle so zu führen, dass er möglichst ohne große Störungen fließt. Bei der Trecknase ist das der TBR weitestgehend gelungen. Nach dem Umbau soll jede Fahrtrichtung eine Fahrspur mehr haben. Ende 2020 soll die Kreuzung fertig sein.

Bei den anderen Projekten gehen die Arbeiten schneller und zügiger voran. Die Fritz-Ruhrmann-Straße in Lüttringhausen ist keine echte Straße, sondern nur ein Wendehammer. Dort ist eine neue Kindertagesstätte geplant. Die TBR richten eine Zufahrt zum Bauplatz ein. Kosten: 150.000 Euro. Im Sommer sollen die Arbeiten fertig sein. Ebenfalls in Lüttringhausen gibt es Bauarbeiten an der Haltestelle Richthofenstraße. Sie genügt nicht mehr den Erfordernissen für ein barrierefreies Einsteigen in den Bus. Kosten: etwa 100.000 Euro.

Im vorigen Jahr ist die über hundert Jahre alte Brücke über die Diepmannsbacher Straße in Lennep abgerissen worden. In diesem Jahr soll der Neubau fertiggestellt werden. Mit Behinderungen für die Autofahrer ist auf dem Teilstück zwischen Neuenkamper Brücke und Wagenhalle zu rechnen. „Wahrscheinlich werden wir in den Sommerferien dort die Fahrbahndecke erneuern“, sagt Hein. Die Zeitpläne richten sich auch danach, wie die Baufirmen arbeiten können. „Die Branche hat viel zu tun. Es ist nicht leicht, jemanden zu bekommen“, sagt Hein. Das gilt auch für neue Mitarbeiter bei den TBR. Der Rat hat zwar in der jüngsten Sitzung neue Stellen bewilligt. Die müssen aber erst einmal besetzt werden können, sagt Hein.

Aus Sicht der Technischen Betriebe, die für den Zustand der Straßen und Gehwege verantwortlich sind, kommt mit dem Förderprogramm für Breitbandausbau ein Problem auf die Stadt zu. „200 Kilometer sollen ausgebaut werden“, sagt Hein. Der Ausbau verlangt jede Menge zusätzliche Abstimmung, damit die Straßen und Wege am Ende nicht schlimmer aussehen als vorher. Mehrarbeit kommt auch auf die Mitarbeiter des Ordnungsamtes oder der Stadtwerke zu. Die TBR haben bei diesem Thema bereits ihre nicht besonders guten Erfahrungen gemacht. Das Ausbauprogramm der Telekom für Privathaushalte brachte zwar ab 2015 für 54.000 Bürger schnelleres Internet, hinterließ aber teilweise ein Flickwerk an Bürgersteigen, die nicht korrekt verschlossen waren. Auch wurden Leitungen in einigen Fällen nicht tief genug verlegt. Die Wege mussten oft wieder aufgerissen werden, bevor endlich das Pflaster drauf konnte. „Wir arbeiten heute noch an den Fehlern von vor vier Jahren“, sagt Hein. Es wäre nicht zu verantworten, auf die strenge und zeitintensive Kontrolle der ausführenden Betriebe zu verzichten. „Die haben alle großen Zeitdruck und wollen schnell fertig werden“, sagt Hein. Nach fünf Jahren verjährt aber die Gewährleistung. Wenn dann die Straßendecken aufspringen, müssen die Reparaturen vom Steuerzahler bezahlt werden. „Wir müssen den Handwerkern auf die Finger schauen“, sagt Hein.

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