Zwei Remscheider verurteilt Urteil im Drogen-Prozess gefällt

Remscheid · Im Prozess gegen zwei Angeklagte aus Remscheid (43 und 57 Jahre) wurden jetzt die Urteile verkündet: Der jüngere der beiden Männer wurde wegen der Beihilfe zum Drogenhandel zu zwei Jahren und vier Monaten Haft verurteilt.

Ermittelt hatten die Behörden seit Oktober 2016 gegen eine Gruppe von Personen.

Ermittelt hatten die Behörden seit Oktober 2016 gegen eine Gruppe von Personen.

Foto: dpa/Volker Hartmann

Der Ältere wurde zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten verurteilt, die Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt. Gegen einen Mitangeklagten aus Duisburg verhängte die Kammer eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und acht Monaten.

Dem 43-jährigen Remscheider hatte die Staatsanwaltschaft vorgeworfen, im Januar 2018 als Beifahrer mit 5 bis 7 Kilogramm Kokain in die Schweiz gefahren zu sein. Dort soll es zur Übergabe der Drogen gekommen sein, für seine Beteiligung an dem Kurierdienst soll der 43-Jährige 500 Euro erhalten haben. Der Angeklagte hatte die Fahrt in die Schweiz eingeräumt – aber beteuert, nicht gewusst zu haben, dass es sich um eine Kurierfahrt handeln würde.

Der 57-Jährige aus Remscheid hat laut Anklage mehrere Büroräume in seinem Gewerbepark vermietet, in denen eine Marihuana-Plantage betrieben worden war. Angemietet wurden die Räume durch Strohmänner, die von zwei gesondert verfolgten Mittätern beauftragt worden sein sollen.

Die Staatsanwaltschaft hatte nach der Beweisaufnahme den Freispruch des Mannes gefordert, da man ihm die vorgeworfenen Taten nicht habe zweifelsfrei nachweisen können. Dem folgte die Kammer allerdings nicht. Der mitangeklagte Duisburger (52) soll den Betrieb der Plantage unterstützt haben und über zwei Tage hinweg in die Ernte des Marihuanas eingebunden gewesen sein. 

Die vier bereits verurteilten Haupttäter der international agierenden Gruppe stammen aus Wuppertal. Sie hatten im Sommer 2017 damit begonnen, kiloweise Kokain und Amphetamin nach Deutschland zu holen, um es von dort nach Dänemark, Schweden, Österreich, Italien und in die Schweiz zu bringen.

Später sollen sich weitere Bandenmitglieder zu Beschaffungs- und Auslieferungsfahrten angeschlossen haben – unter anderem einer der beiden Angeklagten aus Remscheid. Die dabei zum Einsatz gelangten Fahrzeuge verfügten über professionelle Schmuggelverstecke, bei der Razzia im Sommer waren zwei Porsche 911, ein Porsche Panamera und eine Harley-Davidson sichergestellt worden. Zudem wurden 110.000 Euro Bargeld und zwei Uhren im Wert von jeweils 500.000 Euro beschlagnahmt.

Im Juni 2018 klickten die Handschellen. Beamte der Ermittlungskommission „Rose“ vollstreckten mit 200 Einsatzkräften mehrere Durchsuchungsbeschlüsse an Orten in NRW und in den Niederlanden. Insgesamt waren 18 Objekte durchsucht worden, unter anderem auch in Remscheid.

Neben sechs mit Haftbefehl gesuchten Beschuldigten wurden drei weitere Personen vorläufig festgenommen. Ermittelt hatten die Behörden übrigens bereits seit Oktober 2016 gegen eine Gruppe von Personen, die sich im internationalen Drogenhandel betätigt haben soll. Dabei handelte es sich insgesamt um 16 Frauen und Männer im Alter von 28 bis 62 Jahren, mehrere wurden bereits zu Haftstrafen verurteilt.

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