Käthe-Kollwitz-Berufskolleg in Remscheid Unkompliziert zum Abschluss

Remscheid · Das Käthe-Kollwitz-Berufskolleg an der Freiheitstraße bietet im neuen Schuljahr wieder eine einjährige hauswirtschaftliche Ausbildung an.

 Neuer Ausbildungsgang am KK-Berufskolleg: Anna Tomiczek, Sabine Schmidt-Frerix, Bettina Müller, Eugenie Keller, Daniela Frieling (von links).

Neuer Ausbildungsgang am KK-Berufskolleg: Anna Tomiczek, Sabine Schmidt-Frerix, Bettina Müller, Eugenie Keller, Daniela Frieling (von links).

Foto: Jürgen Moll

Lange Zeit waren Daniela Frieling (45) und Bettina Müller (52) im Einzelhandel beschäftigt, bis der Frust so groß wurde, dass sie ihre Arbeitsstelle verließen. Frieling machte sich vor sieben Jahren mit ihrem ambulanten Hauswirtschaftsdienst in Wermelskirchen selbstständig, Müller fand Anstellung im Sozialpsychiatrischen Zentrum (SPZ). Frauen, die mitten im Leben stehen und sich dennoch entschlossen, im fortgeschrittenen Alter noch mal eine Umschulung zu machen.

„Ich leite die Klienten im SPZ an, koche mit ihnen, bastle und dekoriere. Ich wollte lernen, wie ich mein Wissen besser weitergeben kann“, erklärt Müller ihren Entschluss, sich für die einjährige Ausbildung als Hauswirtschaftlerin am Käthe-Kollwitz-Berufskolleg (KKB) anzumelden. Auch Frieling wollte dazu lernen, noch besser in ihrem Job sein und die Ausbildung für ihre Mitarbeiter testen. „Ich wollte lernen, wie man die Dinge richtig tut“, sagt die 45-Jährige und schmunzelt.

Gelernt haben sie allerlei nützliche Dinge, nicht nur wie man richtig putzt und Ordnung hält, sondern auch wie man gut bürgerlich kocht, backt, ein Tisch festlich deckt und Blumen selber steckt. Auch Nähen gehörte zu den Lerninhalten. Dinge, die jeder vielleicht auch so schon im Haushalt erledigt, aber dafür keinen zertifizierten Abschluss hat.

Dieser aber, erklären Fachlehrerin Anna Tomiczek und Sabine Schmidt-Frerix, Abteilungsleiterin für den Hauswirtschaftsbereich am KKB, eröffnet völlig neue Möglichkeiten: „Die einzigen Voraussetzungen, die man dafür mitbringen muss, sind eine viereinhalbjährige Erfahrung in einem hauswirtschaftlichen Betrieb, ansonsten ein Praktikum. Wenn man Kinder großgezogen hat, reicht das beispielsweise schon völlig aus, um an dieser Ausbildung teilnehmen zu können“, erklärt Schmidt-Frerix.

Früher dauerte die Ausbildung zwei Jahre, jetzt ist man nach einem Jahr schon fertig und hat gleich bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt. „Das ist vor allem für Frauen, die beispielsweise keinen Abschluss machen konnten, weil sie früh Mutter geworden sind oder als ungelernte Kraft nur Minijobs gemacht haben, weil sie sich um die Kinder gekümmert haben, eine wunderbare Möglichkeit, wieder in eine feste Anstellung zu kommen“, sagt Tomiczek. „Und wer danach will, kann sogar noch seinen Meister machen.“ Der Bedarf an solch geschulten Mitarbeitern, betont Schülerin und Unternehmerin Frieling, sei da. „Überall werden Hauswirtschaftler gesucht, bei den ambulanten Diensten, in Kitas und OGS oder im Pflegeheim. Wir suchen auch händeringend Mitarbeiter.“

Müller und Frieling sind froh, die Umschulung mitgemacht zu haben. Das Jahr sei sehr schnell verstrichen, sie hätten viel dazugelernt. „Und es hat einfach viel Spaß gemacht, als frisch gebackene Oma wieder in die Schule zu gehen“, urteilt Müller amüsiert.

Wer sich für die Ausbildung/Umschulung interessiert, sollte sein Bewerbungsanschreiben mit Lebenslauf schnellstmöglich im Sekretariat des KKB abgeben. Die Ausbildung wird sogar vom Jobcenter übernommen. Weitere Infos gibt es per E-Mail bei Sabine Schmidt-Frerix:

schmidt@kkb-rs.de.

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