Neues Domizil in Lüttringhausen Umzug der Stadtteilbibliothek braucht Zeit

Lüttringhausen · Wann die Stadtteilbibliothek Lüttringhausen in die alte Feuerwehrwache ziehen kann, ist noch unklar. Der Mietvertrag wurde angepasst, um zeitlich flexibler zu sein. „Die Lütteraten“ wollen stärker eingebunden werden.

 „Die Lütteraten“ um Konrad Brendler (v.l.), Ulrich Hochfeld und Wolfgang Luge bemängeln den Informationsfluss.

„Die Lütteraten“ um Konrad Brendler (v.l.), Ulrich Hochfeld und Wolfgang Luge bemängeln den Informationsfluss.

Foto: Anna Mazzalupi

Noch ist ungewiss, wann die Stadtteilbibliothek Lüttringhausen in ihr neues Domizil in der alten Feuerwehrwache ziehen und zum sogenannten „Dritten Ort“ mit mehr Aufenthaltsqualität und modernen Lese- und Arbeitsmöglichkeiten entwickelt werden kann. Denn aktuell wohnen noch zwei Mietparteien in dem denkmalgeschützten Gebäude, die auf keinen Fall zum Umzug gedrängt werden sollen, betont Remscheids Stadtkämmerer Sven Wiertz. Die Liegenschaft stehe im engen Austausch mit ihnen.

Auch der Verein „Die Lütteraten“ will auf keinen Fall die Mieter verdrängen. Dennoch wünschen sich die Ehrenamtler eine engere Einbindung in die Pläne und Entwicklungen rund um den Umzug. Das sei bisher nämlich nicht der Fall, bemängelt Wolfang Luge, Beiratsmitglied. Aktuell fühle sich der Verein, der sich im Jahr 2008 massiv für den Erhalt des Standortes starkgemacht hatte, für seine Arbeit nicht wertgeschätzt, ergänzt Gründungsmitglied Konrad Brendler. Das sei nicht sehr motivierend, denn auch die „Lütteraten“ wollen sich aktiv an der Gestaltung der neuen Räume beteiligen. Sie wollen Konzepte entwickeln, um etwa Kinder und Jugendliche für die Bibliothek zu begeistern, ergänzt der Vorsitzende Ulrich Hochfeld.

Doch Veränderungen, etwa über den neuen Mietvertrag, würden sie nur schwer erreichen, Anfragen an Verwaltung und Politik blieben unbeantwortet, sagt Luge. Deshalb richten sich die „Lütteraten“ nun an den Rat der Stadt in seiner Sitzung am 18. Juni. Sven Wiertz und Nicole Grüdl-Jakobs, Leiterin des Kommunalen Bildungszentrums, weisen die Vorwürfe zurück. Über die Veränderung des Mietvertrages sei der Verein von beiden informiert worden.

Im Februar wurden die Rahmenbedingungen für die aktuellen Räume an der Gertenbachstraße angepasst, um zeitlich flexibel zu sein, erklärt Grüdl-Jakobs. Bisher galt ein fünfjähriger Mietvertrag mit einer einjährigen Kündigungsfrist – im Februar 2021 läuft der aktuelle Vertrag ab. Mit dem Vermieter habe man sich nun auf einen einjährigen Vertrag ab dem kommenden Jahr geeinigt, der automatisch für ein weiteres Jahr läuft, sofern er nicht gekündigt wird.

Weiter seien die Pläne aufgrund der Corona-Pandemie noch nicht gekommen, betont Grüdl-Jakobs. Mögliche Fördergelder für den Umzug kann sie erst beantragen, wenn das Konzept steht und der Umzug absehbar ist. Zudem ist mit dem Antrag auf einen möglichen Standortwechsel der Zentralbibliothek noch ein weiterer, ungewisser Faktor hinzugekommen.

Soll diese nämlich auch umziehen, würde sich das Konzept auf alle drei Bibliotheksstandorte in Remscheid ausweiten und sich damit der Antrag auf Fördergelder verändern. Grüdl-Jaokbs will – um die Erfolgsaussichten auf Landesförderung zu erhöhen – auf keinen Fall zwei konkurrierende Projekte ins Rennen schicken. Deshalb muss sie zunächst die Entwicklung um die Zentralbibliotheksdiskussion abwarten, erklärt sie. Wenn die genauen Planungen zur Lüttringhauser Bibliothek erfolgen, sollen auch die „Lütteraten“ eingebunden werden, betonen Grüdl-Jakobs und der Stadtkämmerer. Bisherige Entwürfe waren Teil für die Machbarkeitsstudie. Das sei auf keinen Fall in Stein gemeißelt, ergänzt Wiertz.

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