Straßen in Remscheid TBR stopfen 3200 Schlaglöcher

Remscheid · Trotz milder Witterung hinterließ der Winter 2018 / 2019 mehr Schäden als der vorausgegangene. Die Straßensubstanz hat sich weiter verschlechtert. Der anstehende Breitbandausbau wird zur „Herausforderung“.

 Die Königstraße im Bereich Hasten ist so stark beschädigt, dass eine einfache Deckensanierung nicht mehr ausreicht.

Die Königstraße im Bereich Hasten ist so stark beschädigt, dass eine einfache Deckensanierung nicht mehr ausreicht.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Auch wenn der vergangene Winter vergleichsweise milde war, hat die Witterung Remscheids Straßen und Wegen doch kräftig zugesetzt. 3200 Schlaglöcher besserten die Mitarbeiter der Straßenmeistereien während der Wintermonate aus, das sind 800 mehr als im Winter zuvor. 32 Tonnen „Wintermischgut“ wurden dabei verbraucht. Das geht aus einem Bericht der Technischen Betriebe Remscheid (TBR) hervor, der am Dienstagabend im Betriebsausschuss vorgestellt wurde,

Auf ihren Wegekontrollen stießen die städtischen Mitarbeiter auch auf Schäden auf den Gehwegen. Nimmt man die Platten und Pflastersteine dazu, die Schaden genommen haben, kommt man auf 9345 nötige Reparaturen.

Derweil verschlechtert sich die Straßensubstanz in der Stadt weiter. Weil der Stadt Geld und vor allem Personal fehlt, um die Straßensubstanz überall in gutem Zustand zu erhalten, können die Straßen „häufig nicht mehr durch einen einfachen Deckenüberzug nachhaltig repariert werden“, heißt es in dem Bericht für die Politik. Die nötigen Sanierungen „können dann nur noch investiv durchgeführt werden und sind um ein vielfaches teurer als eine einfache Deckensanierung“, berichten die TBR.

Ein Beispiel dafür ist die Königstraße im Bereich des Bahnhofs Hasten. Hier ist der Schaden so groß, dass eine einfache Deckensanierung nicht mehr ausreicht. Schon seit 2008 steht sie im Investitionsprogramm der Stadt, aktuell soll sie 2020 angegangen werden. Kostenschätzung: 1,3 Millionen Euro.

Derweil wächst die Liste der Straßen, die ins Investitionsprogramm der Stadt aufgenommen werden. Addiert man die Kosten für alle hier aufgelisteten Arbeiten, landet man bei 32,77 Millionen Euro. In der Abarbeitung werden derweil Prioritäten gesetzt. Beispielsweise bei den Straßen oder Knotenpunkten, die im Zusammenhang mit dem geplanten Designer-Outlet-Center (DOC) in Lennep eine Rolle spielen. So ist die Trecknase bereits fertiggestellt. Insgesamt wurden im Zeitraum 2017 bis Mitte 2019 übrigens sieben Millionen Euro in Ausbau, Umbau und Reparatur von Straßen investiert.

Neues Ungemach droht von anderer Stelle. Wie berichtet, wird die Telekom im Auftrag der Stadt ab Herbst das Breitbandnetz in Remscheid kräftig ausbauen, um jene Haushalte, die nur über einen weniger leistungsfähigen Internetanschluss verfügen, besser zu versorgen. Damit bei diesen Arbeiten nicht unnötige Schäden für Straßen und Gehwege entstehen, ist viel Absprache und Kontrolle nötig. Das zeigen die Erfahrungen früherer Internetausbauphasen. Drei Stellen wurden den TBR für die nötige Bauüberwachung in dieser Phase bewilligt, nur eine aber konnte bisher besetzt werden. Heißt: Die TBR müssen dafür zwei Mitarbeiter aus ihrer Baukolonne abstellen. Die aber fehlen dann, um an anderer Stelle Straßen und Gehwege zu reparieren.

 Der Breitbandausbau muss gut mit dem Straßenbau abgestimmt werden.

Der Breitbandausbau muss gut mit dem Straßenbau abgestimmt werden.

Foto: dpa/Uli Deck

Für die Zukunft planen die TBR den Aufbau einer EDV-gestützten Datenbank, in der der Zustand von Straßen und Wegen systematisch erfasst wird. Das soll die Abläufe optimieren. Was auch hier noch fehlt: Ein Mitarbeiter, der sich darum kümmern kann.

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