Fall aus Remscheid Tankstellen-Kassierer betrügt mit Falschgeld

Remscheid · Kurioser Fall aus Remscheid: Ein 27-Jähriger stand vor Gericht, weil er an einer Tankstelle wissentlich Falschgeld angenommen hatte. Das kam ihn teuer zu stehen.

Die Angeklagten nahmen die Berufung zurück.

Die Angeklagten nahmen die Berufung zurück.

Foto: dpa/Oliver Berg

Für besonders schlau hielt sich offenbar ein Kassierer einer Tankstelle in Lennep, wobei man sagen muss: Seinen Job dürfte der 27-Jährige mittlerweile los sein, nachdem er dort im April 2020 Falschgeld in die Kasse gelegt hatte.

Das Amtsgericht hatte den Remscheider zu einer Geldstrafe von 2700 Euro verurteilt. Damals neben ihm auf der Anklagebank: Sein Cousin (39) aus Euskirchen, verurteilt zu 1500 Euro Geldstrafe. Beide waren gegen das Urteil in Berufung gegangen. Erfolglos, wie sich schnell herausstellen sollte. Der Berufungsrichter sah keine Chance auf ein milderes Urteil, die Angeklagten nahmen ihre Berufung zurück. 

Was war passiert am 3. April 2020, als die beiden Männer nach dem Tanken gegen 22 Uhr den Shop einer Jet-Tankstelle betreten hatten? Im Dienst war der 27-Jährige damals nicht, die Abläufe soll er aber gut gekannt haben. So soll er auch gewusst haben, dass die Kollegin zu dieser Uhrzeit überwiegend mit Reinigungsarbeiten im Personalraum beschäftigt ist und man sich üblicherweise schon mal gegenseitig bitten würde, die Kunden abzukassieren. Damit soll der Remscheider gerechnet haben, als er in den späten Abendstunden an der Tankstelle auftauchte. Er stellte sich an die Kasse, als sein Cousin nach dem Tanken bezahlen wollte. Der kaufte dann auch noch so viele Zigaretten unterschiedlicher Marken, dass am Ende 354 Euro zu bezahlen waren.

Dann kam das Falschgeld ins Spiel: Der Cousin vor dem Tresen drückte es dem dahinter in die Hand. Der legte es zu den anderen Scheinen in die Kasse, ohne es auf Echtheit zu überprüfen. Das tat später die Kollegin beim Kassensturz, ihr fielen acht gefälschte 50 Euro-Scheine in die Hände. Als der Remscheider kurz darauf seinen Chef von der Tankstelle am Telefon hatte, gab er sich ahnungslos.

Auch beim Amtsgericht hatten die Angeklagten behauptet, die Scheine nicht als Falschgeld erkannt zu haben. Derweil hatte eine Video-Kamera aufgezeichnet, dass es ebenjene „falschen“ Fünfziger waren, die der 27-Jährige über den Tresen geschoben bekommen hatte. Im Job geschult darin, Falschgeld zu erkennen, hätten ihm die schlecht gemachten Kopien aus Sicht des Gerichts sofort auffallen müssen.

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