Remscheid Gute Gespräche auf dem grünen Sofa

Remscheid · Horst Kläuser hatte zum ersten "Kall nit-Talk" des Jahres drei interessante Gäste eingeladen: Theaterleiter Dr. Christian Henkelmann, Konditormeister Thomas Wild und WDR-Moderator Klaus Jürgen Haller.

Remscheid: Talk Gäste auf dem grünen Sofa
Foto: Hertgen, Nico

Was für den glühenden Wagnerianer der grüne Hügel in Bayreuth ist, ist für den "Kläuserianer" in Remscheid wohl das grüne Sofa. Für Theaterleiter Dr. Christian Henkelmann war es natürlich ein echtes Heimspiel. Konditormeister in der sechsten Generation Thomas Wild hatte es aus Wermelskirchen auch nicht weit. WDR-Moderator und Autor Klaus Jürgen Haller wohnte mittlerweile in Washington, was dann doch ein etwas weiterer Anreiseweg war.

Für die musikalische Rahmengestaltung sorgte das Duo "Almost Blue" mit hinreißend auf Kontrabass und Gitarre interpretierten Hits wie "Walking in Memphis", "Don't worry be happy" oder "I still haven't found what I'm looking for".

Kläuser war bestens gelaunt und begrüßte das ausverkaufte Rund mit Blick auf den stürmischen Donnerstag mit den Worten: "Schön, dass Sie hier sind. Zumindest leben Sie ja noch!"

Drei Gäste waren weniger als üblich: "Aber die drei haben es auch in sich." Los ging die muntere Plauderei mit Henkelmann, der aus seinem eigenen und natürlich kurz auch aus dem Theaterleben berichtete: "Ich bin zufrieden mit unserem Programm, wir haben eine Auslastung von 75 Prozent - davon träumt das Düsseldorfer Schauspielhaus."

Weiter ging es dann mit Haller, dem WDR-Urgestein aus Wichlinghausen, Moderator des Mittagsmagazins und lange Jahre Washington-Korrespondent. Es war ein launiger Talk zweier Kollegen auf Augenhöhe, der geprägt war vom gegenseitigen Respekt, aber auch von Humor.

"Was treibst du denn heute eigentlich?", fragte Kläuser. "Ich spiele Golf", lautete die lapidare Antwort. Es ging natürlich auch um die USA: "Sollen wir ein Jahr Trump hinter uns bringen?", fragte Kläuser. "Ja. Heute ist ein wichtiger Tag. Es geht ja um die Abwendung des Shutdown", sagte Haller. Er analysierte die aktuelle Situation klug. Und es war schön, diesen beiden Journalisten-Profis beim Dialog zum Weltgeschehen zuzusehen.

Den Abschluss machte der Wermelskirchener Konditormeister Thomas Wild. Kläuser war selbst oft Kunde in dessen Konditorei: "Wo kommt der Erfolg her - und wollen Sie expandieren, Filialen gründen?", wollte Kläuser wissen.

Wild betonte, dass er genau das nicht wolle: "Wir wollen wachsen, aber nicht um jeden Preis. Vor allem nicht mit Filialen", sagte Wild. Für ihn sei vor allem eines wichtig: "Das höchste Ziel ist die Zufriedenheit. Und ich bin zufrieden - warum sollte ich also was ändern?" Der Konditormeister fühlte sich offensichtlich auf dem grünen Sofa ebenso wohl wie in seiner Küche.

(wow)
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