Umgestürzte Bäume Sturm wirbelt den Verkehr in Remscheid durcheinander
Remscheid · Fliegende Dachziegel und umstürzende Bäume sind die Hautprobleme, die Sturmtief Friederike der Stadt Remscheid beschert hat. Viele Straßen sind versperrt.
Sturm wütet im Bergischen
In der Leitstelle der Feuerwehr klingelte das Telefon ab 10 Uhr, danach stand es nicht mehr still. Menschen wurden bislang nicht verletzt, melden Feuerwehr und Polizei.
"Wir müssen die Leute um Geduld bitten", sagte Katarina Kresse gegen 13 Uhr. 80 offene Einsätze gibt es zu diesem Zeitpunkt, verteilt über das ganze Stadtgebiet. Einen Schwerpunkt der Schäden gibt es nicht.
Alle verfügbare Einsatzkräfte von Berufsfeuerwehr und den Freiwilligen Feuerwehren sind im Einsatz, um umgestürzte Bäume von der Straße oder von Grundstücken zu holen oder Äste zurückzuschneiden, bevor sie abbrechen. So drohte an der Hackenberger Straße ein 35 Meter hoher Baum umzustürzen. Nach und nach werde alles abgearbeitet, sagt Kresse. Der Eindruck der Feuerwehr zu diesem Zeitpunkt ist, dass die Spitze überschritten. Zwischen 11.30 bis 12 Uhr wurden die meisten Schäden gemeldet.
Auch die Polizei hat alle Hände voll zu tun, sagt Pressesprecher Thorsten Keil. Da wo ein Baum quer über die Straße liegt — wie etwa in Lüdorf- "müssen wir nicht mehr absperren. Das regelt ja der Baum".
An anderen Stelle aber sind die Kollegen gefordert, etwa weil herabstürzende Dachzielgel für Gefahr für den Verkehr und Fußgänger sorgen. Wie etwa an der Ringstraße in Lennep. Zum Glück ist ein Dachdecker schnell vor Ort. Unterstützung erhält die Polizei vom Kommunalen Ordnungsdienst, dem Streifendienst der Stadt.
Friederike wirbelt auch den Verkehr durcheinander. Die Burger Straße ist in Höhe Aldi am Mittag nur noch einspurig befahrbar. An der Baustelle Trecknase ist ein Sinkkasten der Straßenentwässerung abgesackt. Dieser Schaden muss laut Stadt kurzfristig behoben werden. Der von der Autobahn kommende Verkehr Richtung Ringstraße/Lennep wird bis voraussichtlich 16 Uhr über den Bypass auf die Straße Trecknase umgeleitet.
Die Solinger Straße ist zwischenzeitlich dicht. In Richtung Müngsten steht der Verkehr.
Die Stadt Remscheid als Schulträger hat am Morgen nach einer Konferenz mit Feuerwehr und Ordnungsamt den normalen Schulbetrieb nahe gelegt. Doch viele Schulen schicken, nachdem sie untereinander telefoniert haben, spätestens nach der zweiten oder dritten Stunde die Kinder nach Hause. Auch aus Sorge, dass sie nicht mehr nach Hause kommen, weil die S-Bahn den Betrieb eingestellt hat.
Der Busverkehr läuft eingeschränkt, heißt es aus der Leitstelle am Ebert-Platz. Wegen Sturmeinsätzen enden Fahrten nach Ehringhausen früher. In Richtung Wermelskirchen ist in Belten Schluss, weil der RVK seinen Verkehr früh eingestellt hat. Insgesamt ist mittags nur noch wenig los in den Bussen. Die Menschen bleiben lieber Zuhause.
