Projekt der Remscheider Wirtschaftsjunioren Strom aus Abfall und vertikaler Salat aus dem Container
Remscheid · Bei der Premiere von „Nachhaltigkeit erleben“ lernten 15 junge Teilnehmer aus Remscheid in den Sommerferien Ideen für klimaschonendes Wirtschaften in der Region kennen.
Salatköpfe für den täglichen Verzehr, die ohne den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln oder Dünger in einem Container nicht nebeneinander auf dem Boden sondern vertikal übereinander wachsen? Klingt seltsam, ist aber möglich. Das Prinzip des „Vertical Farming“, bei dem sparsam und effizient mit Wasser und Lebensraum umgegangen wird, lernten 15 Schüler und Auszubildende aus Remscheid in den Ferien beim Projekt „Nachhaltigkeit erleben“ der Remscheider Wirtschaftsjunioren kennen. Auf dem Gut Einern im Wuppertaler Norden wird seit einiger Zeit an diesem alternativen Versorgungsmodell geforscht.
Eine Woche lang besuchten die Teilnehmer Betriebe und Initiativen im Städtedreieck, die sich zum Ziel gesetzt haben, die Herausforderungen des Klimawandels anzugehen. Dass Lösungen auch im Müll liegen können, wurde bei einem Abstecher nach Küllenhahn demonstriert. Mit der Energie, die bei der Verbrennung des zum Teil auch in Remscheid gesammelten Hausmülls in der dortigen Verbrennungsanlage entsteht, wird nicht nur das Fernwärmenetz für Teile von Wuppertal gespeist, sondern auch das angrenzende Freibad beheizt, berichtet Sprecher Christian Engels. Zudem werde bei der Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWG) Wasserstoff erzeugt, der zum Antrieb einiger Linien-Busse der Stadtwerke genutzt wird. „Nachhaltiger geht es nicht“, sagt Engels.
Eine weitere Station der Themenwoche waren die im Rahmen des Solar Decathlon in Wuppertal entstandenen Muster-Häuser von Studenten aus aller Welt, die aufzeigen, wie man ressourcen-schonend bauen kann. Als Kontrastprogramm gab es für die Teilnehmer eines Besuch des Braukohle-Tagebaus in einem Revier im Ruhrgebiet.
Das Projekt hat bei den Verantwortlichen Lust auf eine Fortsetzung gemacht. „Wir wollen im besten Fall eine Serie daraus machen“, sagt Engels. Als erster Schritt auf diesem Weg soll das Charity-Kicker-Turnier, bei dem Führungskräfte Remscheider Unternehmen gegeneinander antreten, und das Nachhaltigkeits-Projekt zeitlich und organisatorisch stärker miteinander verbunden werden. Mit dem Erlös in Höhe von 7.000 Euro war die Nachhaltigkeitswoche in diesem Jahr finanziert worden.