Arbeiten in Lüttringhausen Stiftung Tannenhof baut neue Sporthalle

Lüttringhausen · Bereits im Sommer soll die Halle am Georg-Hafner-Haus der Stiftung Tannenhof fertig sein. Im Gebäude entsteht zudem eine Komfortstation für bis zu 20 Privatpatienten. Insgesamt investiert die Klinik fast 4,6 Millionen Euro.

 Pfarrer Uwe Leicht (v.l.), Prof. Dr. Eugen Davids, Dietmar Volk, Axel Dörken, Jenny Langenberg und Felix Bergstermann an der Baustelle.

Pfarrer Uwe Leicht (v.l.), Prof. Dr. Eugen Davids, Dietmar Volk, Axel Dörken, Jenny Langenberg und Felix Bergstermann an der Baustelle.

Foto: Jürgen Moll

Die Modernisierung der Evangelischen Stiftung Tannenhof auf dem Klinikgelände in Lüttringhausen schreitet weiter sichtbar voran. Nachdem erst vor wenigen Monaten der neue Parkplatz an der August-Erbschloe-Straße offiziell eröffnet wurde, entsteht in direkter Nachbarschaft bereits das neue Projekt: eine moderne Sporthalle unmittelbar am Georg-Hafner-Haus (GHH). Zeitgleich wird das Erdgeschoss des GHH bei laufendem Betrieb der beiden übrigen Geschosse kernsaniert. Dort entsteht eine psychiatrische Komfortstation für Privatpatienten. 

Wenn alles nach Plan läuft, könnten bereits Ende des Sommers die ersten Patienten von der modernen, multifunktionalen Sportstätte profitieren. Mit „Turbo-Antrieb“, betont Dietmar Volk, Kaufmännischer Direktor der Stiftung, werde derzeit am Neubau in Fertigbauweise gearbeitet. Die Stützpfeiler ragen neben dem Mammutbaum in den Himmel. Das sei auch der Corona-Pandemie geschuldet. Man wolle den Patienten auch in dieser Situation gute Trainingsmöglichkeiten bieten. Nach daußen auszuweichen sei zuletzt wettertechnisch nicht immer möglich gewesen.

Die vorhandene Turnhalle auf dem Klinikgelände sei zu klein. Außerdem mangele es dort an natürlichen Lichtquellen. Die neue Halle wird mit rund 750 Quadratmetern Bruttogrundfläche etwa achtmal größer sein als die bisherige, erklärt der Bauherr. Zudem ist sie durch Fensterbänder und Oberlichter deutlich heller. Ein Schwingboden gehört ebenfalls zur Ausstattung.

„Wir wollen weg von der Muckibude hin zum modernen Therapieangebot“, sagt Volk. Als „großen Schub in der Professionalisierung“, bezeichnet der geistliche Vorsteher der Stiftung, Pfarrer Uwe Leicht, das Projekt. Denn Bewegung und Sport, so ergänzt Prof. Dr. Eugen Davids, Ärztlicher Direktor, spiele eine wesentliche Rolle bei der Behandlung von psychisch erkrankten Menschen.

„Viele Pharmazeutika lösen Hungergefühle aus oder führen zu einer starken Belastung des Körpers“, erklärt er. Deshalb sei es wichtig, an dieser Stelle mit einem gezielten, therapeutischen Fitnessprogramm für Kondition und Beweglichkeit anzusetzen. Zeitgleich werden bei Gruppenübungen die soziale Interaktion sowie der Umgang mit Erfolg und Misserfolg trainiert. Auch für Schmerz- oder Parkinson-Patienten sei das Sportangebot wichtig. 

Unter anderem über einen Verbindungsriegel kann man direkt vom GHH in die Halle gelangen, die neben Dusch- und Umkleideräumen auch über einen Therapieraum verfügen wird. Fast 4,6 Millionen Euro investiert das Fachkrankenhaus in die neue Sporthalle und den Umbau des Erdgeschosses. Dafür wurden überwiegend Firmen aus der Region engagiert. Für die Ausstattung mit Geräten und anderen Trainingsmaterialien greift die Einrichtung vorerst auf den vorhandenen Bestand zurück.

Eine weitere Investition in dem Bereich sieht die Stiftung nicht vor. „Wir werden kein Schwimmbad bauen“, sagt Volk. Eine mögliche Modernisierung der vorhandenen Bewegungsbecken schließt er nicht aus. Andere Projekte stünden jedoch weiter oben auf der Prioritätenliste. 

Wenn die neue Turnhalle fertig ist, ist ein weiterer wichtiger Baustein für die Öffnung des modernen Fachkrankenhauses in Richtung Lüttringhauser Ortskern getan, ergänzt der Direktor. Mit dem neuen Haupteingang an der August-Erbschloe-Straße werden die unterschiedlichen Bereiche Klinik, Betreutes Wohnen und Kita noch besser voneinander abgegrenzt.

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