Azubi aus Remscheid Start in einen neuen Lebensabschnitt

Bergisch Born · Offiziell startet am Samstag das neue Ausbildungsjahr. Für zahlreiche junge Remscheider, die jetzt gerade ihre Schullaufbahn beendet haben, beginnt nun der berufliche Ernst des Lebens.

 Im Vorfeld hat sich Timo Thiedemann schon mal seinen Arbeitsplatz bei der Firma Elotherm angesehen.

Im Vorfeld hat sich Timo Thiedemann schon mal seinen Arbeitsplatz bei der Firma Elotherm angesehen.

Foto: Jürgen Moll

Auch die Entscheidung für oder gegen einen bestimmten Ausbildungsberuf ist natürlich schon eine ernste Geschichte. Berufliche Fehlwege rächen sich spätestens mit dem Ende der Ausbildung, wenn man merkt, dass man den gewählten Beruf doch nicht für die nächsten 40 Jahre machen möchte.

Timo Thiedemann aus Remscheid ist gerade erst 16 Jahre alt, er hat im Corona-Jahr seinen Abschluss an der Albert-Schweitzer-Realschule gemacht. Am kommenden Montag beginnt er seine Ausbildung zum Industrie-Mechatroniker bei der Firma Elotherm in Bergisch Born. Der junge Mann ist sich indes sicher, den für ihn richtigen Beruf gewählt zu haben. „Ich habe mich immer schon für den Umgang mit Elektronik und Mechanik interessiert“, sagt der 16-Jährige. Als er sich dann während der Schulzeit auf die Suche nach einem Ausbildungsberuf begeben habe, habe er sich an diese beiden Interessen erinnert. „Ich habe mich dann ziemlich intensiv im Internet umgesehen und bin auf den Industrie-Mechatroniker gestoßen. Darin sind diese beiden Bereiche ja kombiniert“, sagt Timo Thiedemann.

Ganz theoretisch sei die Suche aber nicht geblieben, sagt der 16-Jährige. „In der achten Klasse gab es schon ein Berufsorientierungs-Praktikum. Wirklich geholfen hat mir aber das dreiwöchige Praktikum in der neunten Klasse.“ Da habe er sich schon einen Betrieb ausgesucht, in dem er den Beruf des Industrie-Mechatronikers kennenlernen konnte. „Das hat mir richtig viel Spaß gemacht. Ich bin der Ansicht, dass man positiv an die Sachen rangehen muss. Dann findet man auch das, was man gerne macht“, sagt der 16-Jährige.

Viele Bewerbungen habe er nicht schreiben müssen, drei Stück seien es gewesen, wie er sagt. „Ich glaube, die Ausbildung ist nicht so überrannt, da es viele Möglichkeiten gibt im Moment. Viele Firmen wollen weg von den bisherigen zwei Berufen des Mechanikers und des Technikers, sie wollen stattdessen dann lieber den Mechatroniker haben – denn der verbindet beide Bereiche in einer Person.“ In den kommenden dreieinhalb Jahren wird der Remscheider nun ausgebildet. Und hat auch schon die Möglichkeiten der Weiterbildung erkannt. „Man kann sich dann etwa zum Meister weiterbilden oder auch andere Fachrichtungen dazu erlernen. Das reizt mich schon“, sagt er.

Zur Probe habe er vor Ausbildungsbeginn beim Bergisch Borner Unternehmen nicht arbeiten müssen. Allerdings habe er seinen künftigen Arbeitsplatz im Vorfeld schon einmal besucht. „Ich war jetzt in der vergangenen Woche noch einmal dort und habe mich auch in meiner Abteilung gut umgesehen. Was mir direkt sehr angenehmen aufgefallen ist, war das sehr freundliche und gute Betriebsklima“, sagt der neue Azubi. Seine künftigen Arbeitsbereiche seien etwa das Aufbauen von Schaltschränken oder die elektronischen und mechanischen Bereiche von Maschinen für das Schweißen und Pressen.

Timo Thiedemann ist grundsätzlich ein positiv denkender Mensch. Deswegen überwiegen bei dem jungen Mann auch die positiven Gedanken in Bezug auf den neuen Lebensabschnitt. „Die Vorfreude ist tatsächlich sehr groß, auch weil es der erste Schritt in das Berufsleben ist. Da ist natürlich auch ein wenig Aufregung. Aber ich gehe da gelassen ran. Aufregung ist nicht gut, Aufregung macht einen durcheinander. Deswegen möchte ich lieber ruhig bleiben“, sagt er lachend.

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