Corona-Krise in Remscheid Stadt schaltet Hotline für Hilfsangebote

Remscheid · Die veränderten Lebensbedingungen stellen für viele Menschen in Remscheid eine Herausforderung dar. Die Stadt will Familien und Menschen, die isoliert leben, bei Problemen Hilfe anbieten.

Über eine Hotline (0 21 91 / 16 38 88) bietet sie Menschen die Möglichkeit, mit Beratern ins Gespräch zu kommen. „Trauen Sie sich anzurufen“, betont Dr. Jana Schrage, Leiterin der Psychologischen Beratungsstelle der Stadt. Keiner solle mit seinen Ängsten und Problemen alleingelassen werden.

Bei einem ersten Kontakt per Telefon klären die Berater, wie die Hilfestellung aussehen kann. Dazu steht ein großes Netzwerk an Institutionen und Organisationen im Hintergrund bereit. Es reicht vom Jugendamt über die Caritas bis hin zu den Seelsorgern der Religionsgemeinschaften. „Wir verstehen unser Angebot als extrem niederschwellig“, sagt Schrage.

Für manche Familien gestalten sich der Alltag sehr schwierig. Alle hocken ständig zusammen, und in diesen Situationen sollen die Kinder auch noch den Schulstoff lernen. „Ich streite mich ständig mit meinem Sohn über die Aufgaben“, berichtet Schrage aus einem Gespräch mit einer Mutter. Familien unter Stress rät sie im Umgang mit den Kindern, immer zu schauen, was unter diesen Umständen geht und was nicht. Großer Druck sei nicht besonders hilfreich. Wichtig sei, dass es eine Alltagsstruktur gebe. Die Kinder sollten nicht bis zum Mittagessen im Schlafanzug herumlaufen. Die Mahlzeiten sollten zu festen Terminen eingehalten werden. Neben der gemeinsamen Zeit sollte sich jeder auch mal zurückziehen dürfen. „Im normalen Familienleben reden wir auch nicht ständig miteinander“, sagt Schrage.

 In Fällen, wo das Kindeswohl gefährdet sei, bleibe die Stadt weiter handlungsfähig. Sobald Gewalt im Spiel ist, kümmern sich Sozialarbeiter vor Ort um die Probleme. Laut Polizei haben die Einsätze bei Streit und Gewalt in den Familien nicht zugenommen. „Ich wünsche mir, dass das so bleibt“, sagt Schrage. Das Beraterteam hilft auch, wenn es um Trauerfälle geht. Eine neue Richtlinie der Stadt legt fest, dass nicht mehr als zehn Angehörige an einer Beerdigung teilnehmen können. Es ist dafür gesorgt, dass in Würde Abschied genommen werden kann.

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