Bildung in Remscheid Stadt geht in die Bildungsoffensive

Remscheid · Das Thema Bildung ist zu einer Querschnittsaufgabe in allen Dezernaten erhoben worden. Verstärkt gearbeitet wird an Projekten der kulturellen Bildung, der nachhaltigen Bildung sowie an den Herausforderungen der Digitalisierung.

 Bei „Remscheid brummt“ entstand an der Kindertagesstätte an der Lüttringhauser Straße eine Wildblumenwiese, ein Beispiel für nachhaltige Bildung.

Bei „Remscheid brummt“ entstand an der Kindertagesstätte an der Lüttringhauser Straße eine Wildblumenwiese, ein Beispiel für nachhaltige Bildung.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Bildung in Remscheid soll kein Randthema mehr sein und sich lediglich auf die Schulen und Kindergärten beschränken. Bildung hat die Stadtspitze zu einer Querschnittsaufgabe erhoben. Alle Dezernate haben nun die Verpflichtung zu schauen, wie sie aus ihrem Bereich heraus ihr Wissen und ihre Expertise bei Bedarf an interessierte Bürger weitergeben können. „Wir als Stadt wollen uns aktiv einbringen“, sagt Thomas Neuhaus, Dezernent für Schule, Soziales und Sport.

Es geht nicht darum, dass die Kommune neue Konzepte erfindet, sondern dass sie die vielfältigen Bildungsträger aus der Stadt miteinander verbindet. Die Schnittstelle für die Aufgabe ist das kommunale Bildungsbüro. „Koordinierende Arbeit ist dann gut, wenn sie unsichtbar ist“, sagt Frauke Türk, die zusammen mit Annegret Calaminus das Bildungsbüro betreut. Allerdings haben die Verantwortlichen auch gemerkt, dass die Angebote und Betätigungsfelder zu wenig bei den Bürgern bekannt sind. Mehr Öffentlichkeitsarbeit steht auf dem Aufgabenzettel.

Für das nächste Jahr gibt es drei Schwerpunkte, die beim Thema Bildung nach vorne gebracht werden sollen. Das Netzwerk für kulturelle Bildung soll feste Formen annehmen, das Lerncluster „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ geht in die nächste Runde und bei der Digitalen Bildung sollen weitere Schritte gemacht werden. Für Thomas Neuhaus gehört Bildung zu den zentralen Themen der Zukunft. Remscheid soll eine Stadt werden, in der möglichst viele Menschen an den verschiedenen Formen der Bildung teilhaben können. Das Alter spielt dabei keine Rolle.

In diesem Jahr ist Remscheid für sein Konzept der kulturellen Bildung ausgezeichnet worden. Im Februar trifft sich eine Arbeitsgruppe, um zu überlegen, wie die vielen Träger der kulturellen Bildung auf einer Internetseite präsentiert werden können. Remscheid hat das Ziel, sich mit seinem sich immer weiter entwickelnden Konzept wieder beim Land zu bewerben und prämiert zu werden. „Wenn wir dreimal ausgezeichnet werden, erhalten wir eine Dauerförderung“, sagt Türk. Das sei für Remscheid als arme Kommune wichtig, um Projekte zu unterstützen.

„Remscheid brummt“ ist ein Beispiel für das Lerncluster „Bildung für nachhaltige Entwicklung“, koordiniert vom Bildungsbüro. In dem ressortübergreifenden Projekt ging es im Sommer um den Erhalt der Artenvielfalt, speziell bei den Bienen. „Remscheid brummt“ band ebenso das Umweltamt ein wie Schulrätin Brigitte Dörpinghaus, den TBR-Forstbetrieb, die Biologische Station Mittlere Wupper und die Natur-Schule Grund. Auch städtische Kitas spielten eine wichtige Rolle. Für nächstes Jahr planen Jugendliche eine Party in der Halle West. Motto: Wie lässt sich umweltbewusst feiern? Es soll nicht nur gute Musik gespielt werden, es gibt auch Infostände, an denen über Nachhaltigkeit aufgeklärt wird.

Eine zentrale Rolle spielt die digitale Bildung. Mit dem Digitalpakt kann die Stadt die Schulen zwar mit Geräten ausstatten. Aber für einen kompetenten und kreativen Umgang mit den neuen Medien sind andere zuständig. „Es wäre doch sicherlich für alle Schulen bereichernd, wenn sie das Know-how der Medienpädagogen in den Jugendzentren nutzen könnten“, sagt Türk. Auch das wäre eine Koordinierungsaufgabe des Bildungsbüros.

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