Politik in Remscheid Sportanlage wird 2,1 Millionen teurer

Remscheid · Auf nun 13 Millionen Euro taxiert eine Berechnung die Kosten für den Aus- und Umbau des Sportzentrums Hackenberg. Die Baukosten sind in kurzer Zeit um 20 Prozent gestiegen. Die Stadt ändert das Investitionsprogramm.

 Teil der Planungsskizze der neuen Sportanlage am Hackenberg. Am Kopf sieht man das Stadion mit Tribüne und Kunstrasenplatz.

Teil der Planungsskizze der neuen Sportanlage am Hackenberg. Am Kopf sieht man das Stadion mit Tribüne und Kunstrasenplatz.

Foto: Stadt Remscheid/Geo 3

Dass der Aus- und Umbau des Sportzentrums Hackenberg in Lennep zu einer Sportanlage, die auch das für das geplante Designer-Outlet-Center (DOC) wegfallende Röntgen-Stadion ersetzen kann, teurer werden würde als die geplanten 10,8 Millionen Euro, war allgemein erwartet worden. Die entscheidende Frage lautete allein: Wie viel teurer?

Die mit Spannung erwartete Antwort liegt nach einer neuen Berechnung des Planungsbüros „Geo3“ nun vor. Mit 12,998 Millionen Euro liegt die Kostenschätzung um 2,1 Millionen Euro über dem Wert von 2017, der bisher Planungsgrundlage war. Das entspricht einer Kostensteigerung von 20 Prozent.

Diese Kostenexplosion sei vor allem der Entwicklung der Baukonjunktur geschuldet, erklärt die Verwaltung in einer Vorlage für die Sitzung des Sportausschusses in dieser Woche. Weil die Zinsen für Baukredite sehr niedrig sind, verwirklichen sich Familien den Traum vom eigenen Haus. Immobilien werden angesichts von Niedrigzinsen auf Sparguthaben zu begehrten Objekten auch ausländischer Investoren. Angeheizt wird die Entwicklung auch durch Bund und Land, die den Kommunen Millionenprogramme für wichtige bauliche Sanierungen ermöglichen. Das ist Segen und Fluch zugleich, wie die Kostensteigerung in Hackenberg zeigt. „Der Markt für Bauleistungen ist aus dem Gleichgewicht gekommen“, heißt es zusammenfassend im Bericht der Stadt für die Politik.

Anders als von der Bezirksregierung Düsseldorf vor einiger Zeit vorgeschlagen, will die Stadt die Mehrkosten nicht aus dem Finanztopf für den Sport finanzieren. Damit folgt sie einem Beschluss des Sportausschusses aus dem September. Der war bei seiner Sitzung im Freibad Eschbachtal dem Antrag der Grünen gefolgt, wonach die Mehrkosten nicht aus der Sportpauschale, sondern aus dem allgemeinen Haushalt gedeckt werden sollen. Einzig die FDP wollte da nicht mitstimmen. Die Liberalen vertreten die Auffassung, dass die neue Anlage eine Verbesserung für die Sportvereine bringen wird. Daher sei es legitim, die für den Sport gedachte Pauschale dafür zu benutzen.

Die Stadtverwaltung hat nun entschieden, das Investitionsprogramm für die nächsten Jahre zu verändern. Die Mehrkosten von 2,1 Millionen Euro sollen aus diesem Topf gedeckt werden. So sieht es der aktualisierte Entwurf für den Haushaltsplan 2019/2020 vor, der am Donnerstag im Rat zur Abstimmung steht.

Ob mit nun 13 Millionen Euro das Ende des Preisanstiegs erreicht ist, ist unklar. Weitere Kostensteigerungen seien „bis zum tatsächlichen Baubeginn nicht auszuschließen“, schreibt die Stadt. Dieser Termin aber steht durch die Klagen gegen das DOC weiter in den Sternen.

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