Tafel in Remscheid Spendenbereitschaft in Lennep ist riesig

Lennep · Die beiden Lenneper Service-Clubs, Lions und Rotarier, sammelten am Samstag erstmals gemeinsam Lebensmittel für die Remscheider Tafel. Bei Edeka Rötzel Markt und Aldi an der Kölner Straße kamen wagenweise Spenden zusammen.

 Vetreter von Rotary, Lions und Tafel freuen sich über die vielen gesammelten Lebensmittel.

Vetreter von Rotary, Lions und Tafel freuen sich über die vielen gesammelten Lebensmittel.

Foto: Jürgen Moll

Eigentlich bedarf es keiner großen Erklärung. Wenn Mitglieder des Lions Club Wilhelm Conrad Röntgen mit Einkaufswagen vor dem Supermarkt stehen, wissen die Lenneper sofort Bescheid: Beim Einkauf einfach ein zusätzliches Produkt auswählen, bezahlen und beim Weg zum Ausgang in den Wagen der Lions einwerfen, die das Ganze dann als Spende zur Tafel bringen.

Zuletzt stand Willi Birrenbach mit seinen Clubkollegen rund um Weihnachten an selber Stelle wie vergangenem Samstag. Entgegen der Annahme, dass sich die Menschen aufgrund der Inflation und Energiekrise diesmal vielleicht weniger spendierfreudig zeigen könnten, warfen die Kunden am Vormittag nahezu im Minutentakt Pakete mit Nudeln, Mehl und Zucker, Kaffee und Schokolade, Kekse und Eintopfdosen in die Einkaufswagen der Ehrenamtler ein. „Die Leute sind überhaupt nicht zurückhaltender als noch um Weihnachten herum“, äußerte Birrenbach mitten im Geschehen. „Im Gegenteil, die Spenden sind sogar mehr geworden.“

Brauchten die Lions bei ihrer Weihnachtsaktion rund vier Stunden, um acht prallgefüllte Einkaufswagen zu erreichen, knackten sie diese Marke diesmal bereits in der Hälfte der Zeit. Für die Tafel, die immer stärker gefordert wird, weil immer mehr Menschen auf diese Lebensmittelspenden angewiesen sind, eine tolle Resonanz.

Unterstützung erhielten die Lenneper Lions bei ihrer traditionellen Activity diesmal vom befreundeten Rotary Club aus Lennep. Dass sich die Service-Clubs untereinander nicht spinnefeind sind, dürfte niemanden überraschen, der Mitglieder der verschiedenen Clubs kennt. Ehrenamtler in der Stadt kennen und schätzen einander, kämpfen sie doch alle zwar mit verschiedenen Schwerpunkten letztendlich für eine Verbesserung.

Dass die Service-Clubs allerdings kooperieren, ist neu. Die Verbindung zwischen Lenneper Lions und Rotarier besteht schon länger, verriet der künftige Präsident der Rotarier, Wolfram von Borzeszkowski. Zuletzt habe man einander zu verschiedenen Vorträgen eingeladen und auch bei der jüngsten Rotarier-Aktion, mit dem Tausch von Verbandskästen für die Ukraine, hätten sie Unterstützung von den Lions erhalten.

Die Aktion vor den beiden Lenneper Supermärkten bewertete der Präsident in Spe positiv. „Es macht Spaß, die Leute anzusprechen und die Resonanz zu sehen. Die meisten kennen die Aktion, sodass man nicht viel erklären muss.“ Ob sie Rotarier oder Lions sind, spiele für die Kunden keine Rolle. „Wir sprechen es darum auch nicht an“, stellte von Borzeszkowski klar.

Für Supermarkt-Kunde Christian (24) war die Aktion neu. „Ich kannte die Aktion vorher nicht, aber ich finde es sehr gut.“ Gerne beteiligte er sich mit einer Packung Kekse und einem Päckchen Reis, die als Spende an die Tafel gehen. Die Situation der Tafel sei ihm bekannt, darum scheute er sich nicht, spontan gleich zwei Teile mehr in seinen Einkaufswagen zu legen.

Edith (72) hat schon häufiger bei dieser Aktion mitgemacht und auch schon mit ihrer Kirchengemeinde ähnliche Aktivitäten unternommen, um der Tafel unter die Arme zu greifen. „Wenn man weiß, wie es der Tafel geht, ist es wichtig, zu helfen“, urteilte die Lenneperin. Ein wenig Schokolade und Ostereier für die anstehenden Festtage, etwas zu Essen und eine Flasche Duschgel packte Edith daher dazu.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort