Remscheider Innenstadt SPD geht mit auf die offene Allee

Remscheid · Bezirksbürgermeister Otto Mähler deutet für die Ratssitzung Ende März eine gemeinsame Lösung an, die über den Antrag der CDU hinausgeht. Grüne und Linke lehnen Autos auf der Allee grundsätzlich ab.

 So sieht es auf der unteren Alleestraße aus.

So sieht es auf der unteren Alleestraße aus.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Für die seit vielen Jahren kontrovers diskutierte Öffnung der unteren Alleestraße für den Individualverkehr zeichnet sich eine Mehrheit im Stadtrat ab. „Wir kommen zu Potte“, sagte Otto Mähler, Bezirksbürgermeister von Alt-Remscheid, am Donnerstagabend in Richtung der CDU. Mähler (SPD) bat die CDU, ihren Antrag auf eine mindestens zwei Jahre dauernde probeweise Öffnung der Allee an diesem Abend nicht zur Abstimmung zu stellen. Beide Parteien seien „nicht weit auseinander“.

Darum solle die Politik gemeinsam das Papier abwarten, das zu diesem Themenkomplex gerade in der Verwaltung von Baudezernent Peter Heinze vorbereitet wird. Das geht, wie Mähler andeutete, über den CDU-Antrag hinaus. So soll die Allee nicht probeweise, sondern dauerhaft geöffnet werden. Die Positionierung der Stadtverwaltung soll auf Wunsch der SPD auch die Frage des Umgangs mit den Pavillons auf der Allee ansprechen, die im Besitz der Gewag und zum Teil an Gastronomen vermietet sind.

Die Immobilien und Standortgemeinschaft (ISG) Alleestraße würde die würfelförmigen Gebäude gerne abreißen lassen, damit die Allee als Ganzes wieder sichtbar wird. Die Pavillons spielen aber auch eine Rolle bei der geplanten Öffnung für den Verkehr. Sollen die Autos keinen Slalom fahren müssen, liegt ein Abbau nahe. Je nachdem, wie lange man die Fahrstrecke vom Startpunkt Markt definiert, könnte eines oder sogar zwei der drei Gebäude im Weg stehen. Letzteres wäre der Fall, wenn die Fahrzone bis zur Scharffstraße gehen würde. Eingebettet werden muss das Konzept des Allee-Verkehrs auch in die laufenden Überlegungen zur Neuplanung des Friedrich-Ebert-Platzes. Um dort einen öffentlichen Platz neben dem Busbahnhof gestalten zu können, muss die Wegeführung im Umfeld neu gedacht werden. Das berührt automatisch die Allee-Pläne.

Matthias Heidtmann (CDU) nahm die Signale der SPD auf und bestand nicht auf eine Abstimmung. Dafür gab es Lob von Waltraud Bodenstedt (Wählergemeinschaft). Ziel des Rates müsse es sein, langfristige Lösungen zu finden und nicht politische Schnellschüsse abzugeben.

Grüne und Linke, beide erklärte Gegner von Autos auf der Alleestraße, nutzten den Tagesordnungspunkt gleichwohl, um ihre Argumente vorzubringen. Er könne sich auch auf einer nicht mehr auf die Funktion Einzelhandel ausgerichteten Alleestraße keine Nutzung vorstellen, bei der Autos einen Vorteil brächten, sagte David Schichel (Grüne). Der ISG, die auch für die Öffnung der unteren Allee für den Verkehr ist, warf er vor, als ersten Vorschlag seit ihrer Gründung „aufgewärmte Kacke“ zu präsentieren.

Nicht minder vernichtend ist die Haltung der Linken. Ganz Europa mache seine Innenstädte frei von Autos, nur Remscheid hole sie hinein, sagte Fritz Beinersdorf: „Das ist sowas von vorgestern.“

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