Kriminalität in Remscheid Sicherheitslage in der Stadt ist vergleichsweise entspannt

Remscheid · Remscheid macht seinem Ruf, eine der sichersten Städte in Deutschland zu sein, weiterhin alle Ehre.

 Wer Opfer eines Wohnungseinbruchs oder anderer Delikte geworden ist, den trösten Statistiken wenig.

Wer Opfer eines Wohnungseinbruchs oder anderer Delikte geworden ist, den trösten Statistiken wenig.

Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Das belegt die jüngste Kriminalitätsstatistik für das vorige Jahr. Die Sicherheitslage lässt sich so umschreiben, dass (nur) alle 6,5 Tage ein Raub passiert, alle vier Tage in eine Wohnung eingebrochen und alle 3,5 Tage eine Handtasche gestohlen wird. Wer Opfer eines Wohnungseinbruchs oder anderer Delikte geworden ist, den trösten Statistiken wenig. Aber gemessen an der Situation in den Nachbarstädten Solingen und Wuppertal, lässt sich in Remscheid entspannter leben.

In Wuppertal geschieht fast jeden Tag ein Raubüberfall und in Solingen wird alle 45 Stunden eine Wohnung aufgebrochen. Die Kriminalstatistiker vergleichen die Städte mit der Anzahl der Straftaten pro 100.000 Einwohner. Remscheid liegt mit 6171 weit unter dem Landesdurchschnitt bei den Fallzahlen. In Nordrhein-Westfahlen liegt der Mittelwert bei 7160. Herausragend ist auch die Aufklärungsquote von 62,6 Prozent aller Fälle (Landesdurchschnitt 53,7 Prozent). Insgesamt verzeichnet die Polizei einen Rückgang der Straftaten um 4,8 Prozent. Der positive Trend der vergangenen Jahre setzt sich also weiter fort. Gleichwohl gibt es Ausreißer nach oben. Bei Gewalttaten weist die Statistik einen Anstieg von 11,5 Prozent auf. Insgesamt bearbeiteten die Polizisten 29 Fälle. Für den Anstiegt hat Kriminalinspektor Robert Gereci eine Erklärung. „Wir hatten in Remscheid einen Täter, der für mehrere Taten verantwortlich war.“ Die Fälle von häuslicher Gewalt sind mit 273 Strafanzeigen (Vorjahr 271) konstant hoch geblieben. In 85 Fällen wurde der Täter zum Schutz der Opfer für zehn Tage der Wohnung verwiesen oder ihm wurde eine Rückkehr verboten.

Die Hälfte aller Wohnungseinbrüche scheitert in Remscheid. Das führt die Polizei auf erhöhte Investitionen in Sicherheitsvorkehrungen zurück. Die Anzahl sank von 109 Einbrüchen in 2017 auf 94 Fälle im vorigen Jahr. Die Aufklärungsquote liegt bei 13,8 Prozent. Weil ein Klaps auf den Po und ein Griff ans Dekoleté unter „Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung“ fällt, stiegen in dieser Rubrik die Fälle um 86 Prozent. Insgesamt registrierte die Polizei 93 Vergehen.

Warum ausgerechnet in Remscheid die Zahl der Fahrraddiebstähle von 76 auf 94 angestiegen ist, darauf kann sich die Polizei auch keinen Reim machen.

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