Berufsbildung in Remscheid Schulministerin ist beeindruckt vom BZI

Remscheid · Viel Zeit nahm sich Yvonne Gebauer, NRW-Ministerin für Schule und Bildung, am Donnerstag beim Besuch im Berufsbildungszentrum der Industrie. Der neue Geschäftsführer Alexander Lampe führte sie herum.

 John (11), Schüler der Nelson-Mandela-Schule, zeigt Ministerin Yvonne Gebauer, woran er arbeitet. BZI-Geschäftsführer Alexander Lampe hört zu.

John (11), Schüler der Nelson-Mandela-Schule, zeigt Ministerin Yvonne Gebauer, woran er arbeitet. BZI-Geschäftsführer Alexander Lampe hört zu.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Beim ersten öffentlichen Termin in neuer Funktion gleich eine Ministerin begrüßen zu können, diese Ehre wird nicht sehr vielen Menschen zuteil. Als frisch berufener Geschäftsführer des Berufs- und Bildungzentrums der Metall- und Elektroindustrie (BZI) erlebte Alexander Lampe am Donnerstag diesen besonderen Einstieg. Lampe folgt auf Michael Hagemann, der im Oktober überraschend beim BZI ausschied.

Mehr als eine Stunde führte Lampe, der den Remscheidern bislang vor allem als Sprecher der CDU-Mittelstandsvereinigung (MIT) bekannt ist, die NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer durch das BZI, das munter weiter wächst, um die konstant große Nachfrage nach seinen Bildungs- und Qualifizierungs-Angeboten weiter in hoher Qualität erfüllen zu können.

Sichtbar Gefallen fand Gebauer am Frühaufsteher-Projekt. Die Kooperation des BZI mit der Nelson-Mandela-Schule zur Berufsorientierung führt Schüler der Klassen 5, 6 und 7 der Sekundarschule an die Arbeitswelt heran, fördert Teamwork und Zuverlässigkeit. Einmal im Monat kommen die Kinder in die Werkstätten oder das BZI kommt in die Schule.

Am Donnerstag wurde an den Werkbänken munter gehämmert, geschraubt und gefeilt. Am Ende konnten alle Schüler einen kleinen Ventilator mit nach Hause nehmen, der von einer Solarzelle angetrieben wird. „Viele der Jugendlichen sehen wir später hier wieder, wenn sie in der Ausbildung sind“, sagt Projektleiterin Nele Hartmann.

Nicht fehlen durfte beim Rundgang durch das BZI ein Abstecher in die stark frequentierten Lehrwerkstätten der Metall- und Elektroindustrie. Insgesamt 3500 Menschen, so berichtet Lampe, nutzen im Jahr die Dienste des BZI.

Bei ihrem nächsten Besuch in Remscheid wird Yvonne Gebauer an dieser Stelle ihren Dienstwagen parken können. Auf der anderen Seite der Wüstenhagener Straße wächst das neue Ausbildungszentrum heran, das bestehende wird nach dem Umzug für neue, dringend benötigte Stellplätze weichen.

Man sei beim Neubau nicht ganz im Zeitplan, sondern etwa vier bis sechs Wochen dahinter, berichtete Prokurist Roland Klassen. Bei den Ausschachtungsarbeiten stieß man auf mehr des berüchtigten bergischen Felsens als erwartet. Mehr als 40 europaweite Ausschreibungen für die verschiedenen Gewerke wären nötig. Gleichwohl sei es zum Teil schwierig gewesen, für alle Arbeiten Angebote zu bekommen. Die Baubranche boomt.

Angekommen in der Lehrwerkstatt der Elektrotechniker verriet Gebauer, dass sie zwar mit einer Bohrmaschine umzugehen wisse, von Stromkabeln und Lampen aber lieber die Finger lasse. Zum Tross aus Offiziellen, Vertretern der IHK und des Arbeitgeberverbands, der den Besuch von Yvonne Gebauer begleitete, gehörte auch ein sichtbar zufriedener Jens Nettekoven. Der Remscheider CDU-Landtagsabgeordnete ist stolz darauf, bereits einige Politprominenz ins BZI geholt zu haben. Unlängst war Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) Gast bei den Tagen der offenen Tür, im Februar wird Forschungsminister Andreas Pinkwart (FDP) erwartet.

Dann kann Alexander Lampe schon auf einige Wochen im neuen Amt zurückschauen. Wie er auf Nachfrage berichtet, teilt er sich in einer Doppelspitze die Geschäftsführungsaufgaben mit Frank Schulz. Lampe ist vor allem für Öffentlichkeitsarbeit, Pressekontakte und Ähnliches zuständig, Frank Schulz für die anderen Bereiche. Das ermöglicht es Lampe, sein eigenes Unternehmen für Personaldienstleistungen mit Sitz in Wuppertal weiterzuführen.

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