Schulpolitik in Remscheid Schulen werden beim Breitband vorrangig behandelt
Remscheid · Beim Breitbandausbau sollen die Schulen bevorzugt behandelt werden.
Über diese Pläne informierte Christian Mareé, Breitbandkoordinator der Stadt, die Mitglieder des Schulausschusses. Er könne sich vorstellen, dass die Schulen in einem eigenen Cluster angeschlossen werden. Das konzentrierte Vorgehen werde durch die Lage der Schulen erleichtert.
Eine Karte zeigt, dass die meisten Schulgebäude in den Zentren der Stadtteile liegen. Bei der Ausschreibung für den Breitbandausbau sind die Schulen erst in einem zweiten Schritt hinzugekommen. In Remscheid gibt es 35 Schulen an 43 Standorten. Der Bedarf an digitalem Anschluss berechnet sich wie folgt: Jede Klasse bekommt einen Anschluss. Die Schulverwaltung erhält einen eigenen Zugang. Im Paket Schule stecken auch andere Bildungseinrichtungen. Zum Beispiel die Akademie auf Küppelstein und die Natur-Schule Grund gehören dazu. Auch alle Kindertagesstätten stehen auf dem Plan.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert zusammen mit den Ländern die Digitalisierung in deutschen Schulen. Der Bund kümmert sich um die Finanzen für den Aufbau digitaler Bildungsinfrastrukturen und investiert bis zu fünf Milliarden Euro. Den Grundstein legt der Fonds „Digitale Infrastruktur“ mit Geldern aus dem Bundeshaushalt 2018 in Höhe von 2,4 Milliarden Euro. Die Länder hingegen übernehmen die Verantwortung für den Betrieb und die Wartung. Darüber hinaus sind auch pädagogische Konzepte und die (Weiter-)Qualifizierung von Lehrkräften Ländersache.
Welchen Einfluss der Anschluss ans schnelle Internet auf den Medienentwicklungsplan hat, damit wollen sich die Schulpolitiker in einer der nächsten Sitzungen beschäftigen. Dabei sollen Fragen geklärt werden, welche Gruppen einen PC von der Schule gestellt bekommen. Aber auch Fragen der Datenschutzrichtlinie stehen zu Prüfung an. Der Medienentwicklungsplan für die Remscheider Schulen sieht bis 2022 pro Jahr etwa eine Million Euro an Investitionskosten vor. Bis dahin sollten auch die Schulen angeschlossen sein. Ob mit dem neuen Anschluss auch genügend Speicherkapazitäten und Übertragungsgeschwindigkeiten in zehn Jahren vorhanden seien, wollten die Politiker wissen. „Nach oben hin ist der Anschluss technisch offen“, sagte Mareé. Er verwies darauf, dass jede Glasfaser mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von fünf Terabyte ausgestattet sei. Das sei das Fünftausendfache eines heutigen Anschlusses. Und jeder Anschluss enthalte sechs Glasfaserkabel. Die Stadt erwartet in den nächsten Tagen die Bewilligung des Förderbescheids aus Berlin.