Remscheid/Auschwitz Schüler reisen nach Auschwitz und Krakau

Remscheid/Auschwitz · Auf die Initiative von Geschichtslehrer Jörg Weller kamen 30 Teilnehmer zusammen, 25 davon sind Jugendliche.

Es ist eine besondere Reise, die die Gruppe interessierter Remscheider Oberstufenschüler am Sonntagfrüh antreten wird: Mit dem Bus geht es ins über 1000 Kilometer entfernte Oswiecim. So lautet der polnische Name für die Stadt Auschwitz.

Auf die private Initiative von Geschichtslehrer Jörg Weller fanden sich 30 Teilnehmer zusammen, 25 davon Jugendliche. Sie haben sich freiwillig gemeldet, um in der ersten Osterferienwoche das Konzentrationslager (KZ) Auschwitz in Polen zu sehen. „Das wird keine Urlaubsreise. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass wir dort eine ganze Menge mitnehmen werden“, sagte Weller beim letzten Vortreffen vor dem Reisestart.

Sonntagabend gegen 21 Uhr wird die Gruppe in Krakau ankommen. Viel Zeit für Sightseeing und das polnische Nachtleben wird es aber nicht geben. Denn bereits am Montagmorgen findet die Führung durch das ehemalige KZ der Nationalsozialisten statt. Weit mehr als eine Million Menschen wurden dort von 1940 bis 1945 getötet. Ebenso bedrückend wie die grausamen Zahlen und Fakten ist der Ort selbst – etwa die Gaskammer, die noch im Originalzustand ist.

Jörg Weller war im Herbst das erste Mal in Auschwitz. „Ich bin da ganz anders wieder rausgegangen. Und dieses Gefühl möchte ich auch den Jugendlichen vermitteln“, begründet er die Initiative für die Fahrt. Das sei in der heutigen Zeit wichtiger denn je. Das Interesse war groß. Schnell war die Teilnehmerliste gefüllt. Anna-Lena Lebernegg (17) gehört dazu. „Ich denke, das ist einfach eine Erfahrung, die man mal gemacht haben sollte. Das gehört zur deutsche Geschichte dazu“, erklärt sie. Im Internet und über YouTube-Videos hat sie sich einen ersten Eindruck vom KZ und der Zeit damals gemacht. „Ich gehe da mit gemischten Gefühlen ran. Ich denke, es wird schockierend sein, aber auch beeindruckend, dass alles einmal in echt zu sehen“, sagt sie.

Auch Lynn Wischnewski (18) ist gespannt, wie sie die Führung erleben wird. „Es ist etwas ganz anderes, es wirklich zu sehen, statt es nur in Büchern zu lesen“, sagt sie. Deshalb stellt sie sich den Moment in Auschwitz emotional sehr intensiv vor. Celine Gassen (18) fährt mit, weil sie vor allem die Schicksale der Menschen in den Konzentrationslagern bewegen. „Das berührt einen noch einmal ganz anders, wenn man das im Lager sieht“, erzählt sie aus ihrer Erfahrung, die sie bereits im KZ Buchenwald gemacht hat.

Neben dem Besuch im Stammlager von Auschwitz ist ein weiterer Aufenthalt in Birkenau geplant. Bevor es am Donnerstag zurück nach Hause geht, steht außerdem noch eine Stadtführung durch Krakau an. Bei einem Nachtreffen wird die Gruppe dann noch einmal die Eindrücke Revue passieren lassen und gemeinsam über das Erlebte sprechen.

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