Wintereinbruch in Remscheid Schneemannbau und Reifenwechsel

Remscheid · Der Winter 2022 hat Remscheid erreicht. Und das bedeutet: Große Freude bei den Kleinen, kleine Freude bei den Großen. So verlief der erste Schneetag am Jahresende in der Seestadt auf dem Berge.

Ein wunderschöner Anblick: das verschneite Adolf-Clarenbach-Denkmal in Lüttringhausen.

Ein wunderschöner Anblick: das verschneite Adolf-Clarenbach-Denkmal in Lüttringhausen.

Foto: Jürgen Moll

Vom Außengelände der Kita Waldkrönchen in Hasten klingt aufgeregtes Quietschen und Jauchzen – endlich sind sie da, die lang ersehnten Schneeflöckchen. Die Kinder, alle dick eingepackt in Skianzüge, Schneestiefel, Mütze und Schal, können ihr Glück kaum fassen. Sie rutschen auf dem Popo kleine Hügel hinunter, fangen mit der Zunge die Flocken und sind eifrig dabei, trotz dicker Handschuhe Kugeln zu formen – was wäre ein Wintereinbruch schon ohne Schneemann?

Nur wenige Meter entfernt ist Hermann Fahlenbrach gerade dabei, den linken Vorderreifen eines Autos zu wechseln. „Jetzt rufen wieder alle an und wollen möglichst schnellschnell und sofort den Reifenwechsel und sind dann nörgelig, wenn sie eine Woche warten müssen“, erklärt der Kfz-Meister und Inhaber der Kfz-Werkstatt Noll an der Unterhützer Straße und gibt zu, dass ihn das ziemlich ärgert.

Winterliche Idylle bei einem Spaziergang im Lenneper Wald.

Winterliche Idylle bei einem Spaziergang im Lenneper Wald.

Foto: Redaktion

„Sie hätten sich ja durchaus eher darum kümmern können. Und für mich gehört zu einem vernünftigen Reifenwechsel auch dazu, dass ich mir die Bremsbeläge anschaue, darauf achte, dass die Radkappen festsitzen und dass die Radlager nicht ausgeschlagen sind. Das braucht seine Zeit und geht dann nicht so ad hoc, wie die das häufig wollen.“

 Ein Schneemann, gebaut in Lüttringhausen.

Ein Schneemann, gebaut in Lüttringhausen.

Foto: Jürgen Moll

Auch beim Premio Reifenservice an der Lüttringhauser Straße steht das Telefon nicht mehr still. „Viele waren im November schon da, aber jetzt kommen die ganzen Nachzügler. Mit einigen Tagen Wartezeit muss man schon rechnen“, informiert Reifenhändler Norbert Wiegert. Einen Engpass an neuen Reifen gibt es nicht. „Wir haben alle Reifen kurzfristig verfügbar.“

Kfz-Meister Hermann Fahlenbrach in seinem Element.

Kfz-Meister Hermann Fahlenbrach in seinem Element.

Foto: Daniele Funke

Trotz Wintereinbruchs gab es bei den Bussen der EWR keine Probleme. „Wir hatten weder mit Ausfällen noch mit Verspätungen Probleme im Öffentlichen Nahverkehr“, erklärt Geschäftsbereichsleiter Armin Freund, will aber auch nicht ausschließen, dass dies mitunter auch den Mitarbeitern vom Winterdienst geschuldet sein könnte.

Bei der S-Bahn 7 („Müngstener“) dagegen mussten die Fahrgäste wegen Ausfällen am Morgen und am späten Nachmittag / frühen Abend auf den Busexpress ausweichen. Als Begründung gab der Betreiber Vias auf seiner Seite allerdings nicht die Wetterbedingungen an, sondern nannte „Fahrzeugengpässe“ als ursächlich.

Die Polizei zählte in der Seestadt auf dem Berge bis zum späten Nachmittag insgesamt 16 Einsätze im Straßenverkehr. „Das waren allerdings keine wetterbedingten Unfälle“, bilanzierte ein Polizeisprecher. Es habe auch keine verletzten Personen, sondern ausschließlich Blechschäden gegeben, darunter viele Bagatellschäden und eine Fahrerflucht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort