S-Bahn 7 VRR: Direktverbindung nach Düsseldorf zu teuer

Remscheid · Die Bemühungen von Remscheids Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz (SPD) auf der Linie der S7 eine direkte Zugverbindung zwischen Remscheid und Düsseldorf zu erreichen, haben einen herben Dämpfer erhalten.

 Ein Abellio-Zug der S-Bahn S7 am Hauptbahnhof Solingen mit Fahrtziel Düsseldorf Hauptbahnhof.

Ein Abellio-Zug der S-Bahn S7 am Hauptbahnhof Solingen mit Fahrtziel Düsseldorf Hauptbahnhof.

Foto: Radtke, Guido (gra)

In einem Brief an die Stadt teilt der Vorsitzende des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR), Martin Husmann, jetzt mit, dass eine solche Verbindung „aus wirtschaftlichen und finanziellen Gründen nicht möglich“ ist.

Je nach Ausgestaltung der Direktvariante würden Mehrkosten „von rund 1,1 Millionen bzw. über drei Millionen Euro entstehen“, heißt es in dem Brief. Dafür „stünden keine Finanzmittel zur Verfügung“. Die Investition, so heißt es weiter, sei wegen der „negativen verkehrlichen Auswirkungen“ auch „nicht zu rechtfertigen“.

Damit sind die Auswirkungen auf die Kunden der ab Solingen verkehrenden S-Bahn 1 gemeint. Der von hier in der Hauptverkehrszeit startende Verstärkerzug der S 1 müsste seinen Platz der S 7 überlassen. Die wiederum könne auf dem Weg nach Düsseldorf nur in Hilden halten, sechs andere Haltestellen auf der Strecke aber nicht bedienen. 150 Einsteiger wären betroffen, die dann in die nachfolgende S 1 einsteigen müssten. Dort würde aber nicht alle Kunden einen Platz finden, weil diese Bahn schon sehr voll sei. Bei den Mehrkosten bezieht sich Husmann auf die nötig werdende Anschaffung neuer Fahrzeuge für das erweiterte Angebot der S 7.

Mast-Weisz zeigt sich im Gespräch mit unserer Redaktion ebenso verärgert wie überrascht über den Brief. Seine Aussage stehe im krassen Gegensatz zu früheren Aussagen des VRR-Vorstandes. „Das werden wir nicht hinnehmen, sagte der OB. Er betonte die wirtschaftliche Bedeutung einer Direktverbindung in die Landeshauptstadt. Er sieht in dem Schreiben des VRR „ein Zeichen des fehlenden Respekts für die Großstadt Remscheid“. Zusammen mit den beiden Remscheider Landtagsabgeordneten Sven Wolf (SPD) und Jens Nettekoven will er das Gespräch mit dem VRR suchen. Wolf sitzt als Vertreter der Stadt in der Verbandsversammlung des VRR

Bei einem Besuch im Januar in Remscheid hatte Husmann in der Tat positiver geklungen. Eine Direktverbindung nach Düsseldorf sei unter gewissen Bedingungen machbar, berichtete der VRR-Vorstand in der Ratssitzung. Die Remscheider SPD fühlt sich nun von Husmann „hinters Licht geführt“.

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