Remscheid feiert Röntgenjahr Röntgen-Plakette für Günther Hasinger

Remscheid · Am 27. März würde Wilhelm Conrad Röntgen 175 Jahre alt werden. Röntgengesellschaft und Stadt feiern das Jubiläum.

 Das Röntgen-Museum befindet sich in einem altbergischen Patrizierhaus in der Schwelmer Straße 41.

Das Röntgen-Museum befindet sich in einem altbergischen Patrizierhaus in der Schwelmer Straße 41.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Lenneps großer Sohn, der Wissenschaftler und Entdecker der Röntgenstrahlen Wilhelm Conrad Röntgen, würde in diesem Jahr seinen 175. Geburtstag feiern. Zu diesem Anlass wird im Röntgenjahr am 27. März, seinem Geburtstag, nicht nur das Geburtshaus des großen Physikers eröffnet, sondern einen Tag später auch die Röntgen-Plakette an Prof. Dr. Günther Hasinger verliehen. Zwei Anlässe, die die große Bedeutung Röntgens deutlich machen sollen.

Wer war Wilhelm Conrad Röntgen? Der Physiker wurde am 27. März 1845 in Lennep geboren und starb am 10. Februar 1923 in München. Weil er am Physikalischen Institut der Universität Würzburg am 8. November 1895 die nach ihm benannten Röntgenstrahlen entdeckte, bekam er 1901 den ersten Nobelpreis für Physik verliehen.

Was bedeutet „Coming Home“? Unter dieses Motto hat die Deutsche Röntgengesellschaft mit Sitz in Lennep die Wiedereröffnung des Geburtshauses des großen Physikers gestellt. Es befindet sich am Gänsemarkt 1 in der Lenneper Altstadt und wurde in neun Jahren umgebaut und renoviert. Künftig solle es nicht nur als Erinnerung an Röntgen dienen, sondern auch zeigen, dass sein Nachlass lebendig ist, sagte Prof. Dr. Ulrich Mödder, der Vorsitzende der Fördergesellschaft. „Es werden Gremien, Sitzungen und Arbeitsgemeinschaften hier tagen können, dazu wird es ein einzigartiges Zertifizierungsprogramm für Radiologen geben.“ Im Rahmen des Zertifizierungszirkels Internationales Röntgentraining- und Testing-Center sollen sich Radiologen weiterbilden und ein anerkanntes Zertifikat erwerben. „Es wird in diesem Jahr schon 15 Kurse geben, das ist ein echtes Pfund für Lennep“, betonte Dr. Uwe Busch, Leiter des Röntgen-Museums.

Welche Veranstaltungen sind geplant? Es werde im Röntgenjahr gleich zwei große Veranstaltungen geben. „Zum einen die Eröffnung des Museums am Freitag, 27. März, um 15 Uhr. Daran anschließen wird sich um 19.30 Uhr ein Geburtstagskonzert im Teo Otto Theater“, sagte Busch. Eingebettet in ein zweiteiliges Symphoniekonzert mit den Bergischen Symphonikern wird Journalist Horst Kläuser das Gespräch mit Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz und dem Würzburger Bürgermeister Dr. Adolf Bauer suchen. „Der Eintritt ist frei, es wird allerdings keine Platzkarten geben. Daher sollte man früh genug im Theater sein“, sagte Busch.

Wer bekommt die Röntgen-Plakette? Für die Auszeichnung, die seit 1951 verliehen wird, waren im Jubiläumsjahr einige Kandidaten in der engeren Auswahl. „Diese haben alle hervorragende Leistungen erbracht. Wir haben uns dann aber für den Physiker Günther Hasinger entschieden“, sagte Mödder. Hasinger, der am Europäischen Weltraumastronomiezentrum in Madrid forscht, sei eine Koryphäe auf dem Gebiet der kosmischen Strahlung und der Röntgenstrahlung. „Einer seiner Schwerpunkte in der Forschung sind Schwarze Löcher. Er ist eine Art deutscher Stephen Hawking“, sagte Busch.

Was ist beim Festakt geplant? Der Festakt findet ebenfalls im Teo Otto Theater statt, allerdings einen Tag später, also am Samstag, 28. März, von 11 bis 12.30 Uhr. „Wilhelm Conrad Röntgen wird in Gestalt von Darsteller Franz Mestre mit dabei sein, für den musikalischen Rahmen konnten wir das Streichquartett der Bergischen Symphoniker gewinnen“, sagte Mödder. Sowohl die Laudatio des aus Bayern stammenden Günther Hasinger als auch die Laudatio von Prof. Dr. Metin Tolan von der TU Dortmund würden sich in allgemeinverständlicher Weise gerade auch an jüngere Besucher wenden. „Deswegen werden auch ganz explizit die weiterführenden Schulen angeschrieben und einladen“, sagte Mast-Weisz. Hasinger werde sich mit dem Thema „Schwarze Löcher und das Schicksal des Universums“ befassen. „Das ist hochinteressant, weil Hasinger dabei sowohl das Allerkleinste als auch das große Ganze im Universium im Blick hat“, betonte Mödder.

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