Schule in Remscheid Ein Leuchtturm in der MINT-Bildung

Remscheid · Das Lenneper Röntgen-Gymnasium hat die Wiederzertifizierung als „MINT-EC-Schule“ erhalten. Die Schüler werden früh an die naturwissenschaftlichen Themen herangeführt. Ein Fokus liegt dabei auf der Mädchenförderung.

 Matthias Lippert (v.l.), Judith Märtin, Thomas Benkert und Dr. Hans Lademann vor dem Schild zur Wiederzertifizierung im Eingang der Schule.

Matthias Lippert (v.l.), Judith Märtin, Thomas Benkert und Dr. Hans Lademann vor dem Schild zur Wiederzertifizierung im Eingang der Schule.

Foto: Anna Mazzalupi

Das Röntgen-Gymnasium (RöGy) hat Grund zur Freude: Zum zweiten Mal erhielt die Schule die Wiederzertifizierung als „MINT-EC-Schule“. Damit zählt das Lenneper Gymnasium bis 2022 erneut zu den 316 Schulen des nationalen Excellence-Schulnetzwerks. Mit ihren verschiedenen Aktivitäten zur Förderung des Schülerinteresses an den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) fungiere die Remscheider Bildungsstätte als „Leuchtturm in der MINT-Bildung“, lautet das Urteil des Gutachtens.

„Das Auswahlverfahren wird immer strenger“, betont Thomas Benkert, stellvertretender Schulleiter und MINT-Koordinator. So sei inzwischen ein Besuchstermin in der Schule verbindlich, bei dem vor Ort geprüft wird, ob die angegebenen Konzepte tatsächlich umgesetzt werden. An Kleinigkeiten, etwa dem Online-Angebot zu den MINT-Fächern auf der Schulhomepage, muss noch gearbeitet werden. Aber, seitdem das RöGy 2012 erstmals vom Netzwerk ausgezeichnet wurde, hat es sich ständig weiterentwickelt.

Die Schülerinnen und Schüler werden schon früh an die naturwissenschaftlichen Themen herangeführt und durch Projekte, Wettbewerbe und Kurse gefördert. Als einzige Remscheider Schule bietet das RöGy sowohl in Physik als auch in Chemie und Biologie Leistungskurse an. Jedes Jahr verleiht es zudem als einzige Remscheider Schule an bis zu zehn Abiturienten ein MINT-Zertifikat, das das außerordentlich hohe Engagement in dem Bereich bescheinigt. „Das ist ein Vorfahrtsschein auf dem Weg zum Studienplatz mit einem beschränkten Zugang“, erläutert der Schulleiter die Bedeutung. Seit der ersten MINT-EC-Wiederzertifizierung in 2015 hat die Schule vor allem daran gearbeitet, Mädchen für die MINT-Fächer zu begeistern. „Auf zu den Planeten“ heißt der Differenzierungskurs für die Klassen 8 und 9, der sich schwerpunktmäßig mit biologischen und astronomischen Aspekten beschäftigt. „So versuchen wir, die Verknüpfung von Natur und Computer herzustellen“, erklärt Benkert. Dieser Ansatz sei geglückt. Inzwischen habe sich das Verhältnis Mädchen zu Jungen bei etwa 50 zu 50 im MINT-Bereich eingependelt, merkt Lehrer Dr. Hans Lademann an.

Er betreut gemeinsam mit seiner Kollegin Judith Märtin das „RöLab“ im Röntgen-Museum. Die Klassen erleben dort einen interessanten, außerschulischen Lernort, an dem sie experimentieren können. „Unser Ziel ist, dass jeder der Schülerinnen und Schüler mindestens einmal positiv mit Naturwissenschaften in Kontakt kommt“, sagt Schulleiter Matthias Lippert. Im „RöLab“ findet zudem der Projektkurs „Medizinphysik“ der Oberstufe statt. Auch hier ist der Anteil an weiblichen Teilnehmern hoch. „Mädchen interessieren sich mehr für die Bedeutung von Physik oder Chemie im Alltag“, sagt Lippert.

Zudem haben mehr Schülerinnen als vorher die Möglichkeit genutzt, an einem der MINT-Camps oder der „SommerUni“ teilzunehmen. Die Attraktivität der Konzepte habe sich inzwischen unter den Gymnasiastinnen herumgesprochen, ergänzt Benkert. Die MINT-Förderung funktioniere aber auch nur so gut, weil die Schule insgesamt breit aufgestellt sei, betont Lippert. So wird zum Beispiel der Sprachbereich durch unterschiedliche Austauschprogramme gefördert.

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