Fest in Remscheid Rathaus-Foyer wird zum Wohnzimmer

Remscheid · Der Chef des Stadtmarketings spricht über das Fest am Samstag zum 90. Geburtstag der Stadt Remscheid.

 Andreas Meike freut sich auf ein lebendiges Fest für alle Remscheider.

Andreas Meike freut sich auf ein lebendiges Fest für alle Remscheider.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Herr Meike, wie plant man eine Geburtstagsfeier für eine Stadt?

Meike Wir haben uns zusammengesetzt und uns einen Schwerpunkt überlegt. Die Frage war, nehmen wir die 90 Jahre Stadtgeschichte in den Blick oder konzentrieren wir uns auf das Jahr 1929, in dem so viel passiert ist? Wir haben uns dann für die 1920er-Jahre entschieden. Um dieses Motto herum haben wir das Programm entworfen.

Was heißt das praktisch für den Besucher am Samstag?

Meike Wir werden die Besucher immer wieder mit dem Jahr konfrontieren. Das geht los mit einer Litfaßsäule, an der alte Plakate aus den 20erJahren hängen. Es gibt ein historisches Karussell auf dem Rathausplatz, Besucher können sich vor historischen Hintergründen fotografieren lassen. Und da ist natürlich die 20er-Jahre-Party im Rathausfoyer, die am Abend das Fest beschließt. Mitarbeiter des Rathauses werden da kostümiert auftreten. Aber natürlich wollen wir auch die Leistungsfähigkeit des heutigen Remscheids zeigen. Dazu präsentieren sich die Kollegen der Feuerwehr, der Technischen Betriebe, des Sportamtes und des THW mit Personal und Material auf dem Platz

Was versteckt sich hinter dem Begriff 20er-Jahre-Party?

Meike Wir machen einen schönen Mix. Es gibt Musik aus dieser Zeit, aber der DJ spielt auch aktuelle Songs. Wir wollen im Rathaus ein kleines Wohnzimmer aufbauen, mit Sofa, Kanapee und Stehlampe. Wer verkleidet kommen möchte, darf das machen. Wir würden uns freuen, wenn möglichst viele Menschen verkleidet kämen.

Urs Diederichs, der langjährige Leiter des historischen Zentrums, bietet spezielle Rathausführungen an. Was verbirgt sich denn genau dahinter?

Meike Ich will nicht zu viel verraten. Urs Diederichs wird in der Rolle des städtischen Hilfsarbeiters Assessor Dr. Borcherding einige Geschichten aus der damaligen Zeit erzählen. Wir begleiten das, indem wir die Türschilder im Rathaus mit den Namen der Mitarbeiter überkleben, die damals in diesen Büros saßen. Die Listen haben wir aus dem Archiv. Natürlich wird Dr. Borcherding aus dem Jahr 1929 berichten, dem Jahr, in dem durch die Gemeindegebietsreform die Großstadt Remscheid entstand.

Das städtische Archiv war also eine wichtige Quelle?

Meike Eindeutig. Bei dieser Zeitreise waren wir auf die Kolleginnen vom Archiv angewiesen. Das Ganze mündete dann in einem Gemeinschaftsprojekt, einer Zeitung mit Artikeln aus dem Jahr 1929, die ein Zeitungsjunge am Samstag vor dem Rathaus verkaufen wird.

Seit wann plant die Stadt das Fest?

Meike Wir haben Anfang April erstmals zusammengesessen. Das wurde dann immer intensiver, je näher das Datum rückte. Das war ein sportliches Programm, weil wir nahe am Datum bleiben wollten. Es war intensiv, hat aber viel Spaß gemacht.

Im Idealfall wird der Samstag ein Tag …?

Meike ... an dem nicht alle das Negative der Großstadt Remscheid sehen, was ja gerne schon mal in den Vordergrund gestellt wird. Die Menschen sollen kommen, sollen Spaß haben. Und sie sollen am Ende mit dem Gefühl nach Hause gehen: Diese Stadt hat sich toll entwickelt und es macht Spaß hier zu leben.

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