Verkehr in Lüttringhausen Raser bereiten Anwohnern Sorge

Lüttringhausen · Den Eindruck, dass viele Autofahrer gerade in den 30er-Zonen die Geschwindigkeitsbegrenzung ignorieren, haben viele.

 Die Einmündung in die Feldstraße in Lüttringhausen.

Die Einmündung in die Feldstraße in Lüttringhausen.

Foto: Anna Mazzalupi

So geht es auch Claudia Mentner aus Lüttringhausen, die in der Feldstraße schon häufig brenzlige Situationen beobachtet hat.

Die schmale Straße ist durch parkende Autos zusätzlich verengt und uneinsichtig, wird aber gerade zu Berufsverkehrszeiten gerne als Umgehung von lange Wartzeiten an der Ampel in Richtung Ortskern genutzt. Damit hat Mentner kein Problem. Allerdings scheinen viele wohl nicht den Hinweis auf die 30er-Zone zu sehen, so ihr Eindruck. Raserei und heulende Motoren gehörten deshalb, wie bei vielen anderen Anwohnern von 30er-Zonen, zu ihrem Alltag.

Weil die Feldstraße aber auch von Schülern der Adolf-Clarenbach-Schule als Schulweg genutzt werde, habe sie sich mit ihrer Sorge ans Ordnungsamt gewandt. Zuletzt per E-Mail im November 2019 mit der Bitte, mobile Radarkontrollen durchzuführen und Tempo-Info-Displays aufzuhängen. Zusätzlich hat sie angeregt, durch eine Fahrbahnmarkierung, ähnlich der Hackenberger Straße in Lennep, die 30er-Zone deutlicher zu kennzeichnen. Dass sie keine Antwort darauf erhalten hat, ärgert sie: „Liegt es wieder mal daran, dass es sich nur um das Stiefkind Lüttringhausen handelt?“ Das verneint Jürgen Beckmann, Leiter des Ordnungsamtes, auf Anfrage entschieden: „Es wird kein Stadtteil bewusst bevorzugt oder stiefmütterlich behandelt. Sollte dieser Eindruck entstanden sein, tut es mir leid.“

Die Feldstraße sei ihm als Raserschwerpunkt nicht bekannt. 30er-Fahrbahnmarkierung werden zudem nur noch auf mehrspurigen Fahrbahnen aufgebacht. Häufig sei ein zu schnelles Fahren ein subjektiver Eindruck, der auch durch einen defekten Straßenbelag verstärkt werden kann. Denn das führe dazu, dass Auto lauter klingen als üblich. Deshalb müsse durch eine objektive Messung festgestellt werden, ob die Fahrer tatsächlich vermehrt die Geschwindigkeitsbegrenzung ignorieren.

Doch die Wunschliste im gesamten Stadtteil für Messorte sei unendlich lang. Und mit nur einem Seitenradarmessgerät sowie zwei Tempo-Info-Display müsse man immer wieder Prioritäten bei dem schnelllebigen Thema neu setzen. Anders als die Polizei, dürfe die Stadt zudem nicht an jedem Standort Kontrollen durchführen, sondern nur dort, wo ein besonders schützenswerter Personenkreis ist – also direkt vor Altenheimen, Kitas oder Schulen sowie auf den offiziell als Schulweg im städtischen Schulwegeplan aufgezeichneten Wegen. Für die Feldstraße treffe das nicht zu.

Eine schlüssige, konkrete Begründung von Bürgern, warum an einer bestimmten Stelle eine Tempomessung erfolgen sollte, kann durchaus dazu führen, dass der Standort in die Liste aufgenommen wird. Dann werde zunächst die Risikolage bewertet, erläutert er das Vorgehen. „Nur zu schreiben, hier wird immer gerast, reicht nicht aus“, stellt Beckmann klar. Die Argumentation kann man dann per E-Mail an ordnungsamt@remdscheid.de schicken.

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