Remscheid Produktionsschule braucht Hilfe

Remscheid · Die Produktionsschule der Arbeit Remscheid braucht Unterstützung.

 Koch Jan de Buhr leitet die Teilnehmer in der Produktionsschule an.

Koch Jan de Buhr leitet die Teilnehmer in der Produktionsschule an.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Nachdem die Landesregierung die Förderung der Einrichtungen im vergangenen Jahr gestrichen hatte, standen die Maßnahmen, die Jugendliche mit einem praktischen Ansatz für den Ausbildungsmarkt aktivieren, in ganz NRW vor dem Aus. In Remscheid sprang das Jobcenter finanziell ein. Der neu gegründete Förderverein „Brücken bauen – Perspektiven schaffen“ will helfen, die gute Arbeit von „Catering und Eingemachtes“ weiterzuführen.

Für die 18- bis 25-jährigen Teilnehmer der Produktionsschule ist es häufig das erste Mal, dass sie mit ihrer Hände Arbeit Anerkennung erfahren. „In den meisten Fällen haben die jungen Leute, die bei uns sind, eine ganze Menge Misserfolge, meist schulische, einstecken müssen“, sagt Ralf Barsties, Geschäftsführer der Arbeit Remscheid. Ohne Abschluss und Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt verfolgt diese Maßnahme bei den jungen Menschen ein völlig anderes Konzept als die bisherigen Aktivierungshilfen. Statt noch mehr Schule und Theorie gilt hier das Prinzip „Learning by doing“.

Die Produktionsschule mit ihren zwölf Plätzen ist als Catering-Dienstleister ausgerichtet. Unter Anleitung von Koch Jan de Buhr und begleitet von zwei Sozialpädagogen lernen die Teilnehmer innerhalb eines Jahres, was es heißt Verantwortung zu übernehmen, akkurat nach Anweisung und im Team zu arbeiten. Von der Planung im Kundengespräch bis hin zum Einkauf, zum Kochen und zum Servieren werden die Teilnehmer in alle Schritte eingebunden. Die Theorie dahinter, etwa die Lebensmittelvorschriften oder das Ausrechnen von Zutatenmengen, lernen sie ganz nebenbei.

Das aus Dänemark stammende Konzept hat sich in den vergangenen zwei Jahren gut entwickelt. Einige Jugendliche fanden nach der Maßnahme gleich Anschluss und eine Ausbildung in der Gastronomie. Andere, mit gewonnenem Selbstbewusstsein und neuem Elan, traten eine weitere Maßnahme zur Berufsorientierung an. Das soll nun mit Unterstützung des neuen Fördervereins fortgeführt werden, betont Vorsitzender Lothar Sill, der Mitstreiter sucht. Über eine Mitgliedschaft (zehn Euro im Monat) und die Nutzung des Caterings können alle Remscheider die Arbeit unterstützen. Nun will der Förderverein einen Verkaufswagen anschaffen, mit dem die Speisen auch bei Festen im Freien angeboten werden können.

Kontakt brueckenbauen@gmx.de

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