Krieg in der Ukraine Polnische Partnerstadt bittet Remscheid um Hilfe

Remscheid · In Remscheids Partnerkreis Mragowo suchen immer mehr Flüchtlinge aus der Ukraine Schutz vor dem Krieg.  In einem Brief an Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz bittet die Landrätin nun um schnelle Unterstützung. 

Ein Mast am Hauptbahnhof zeigt Richtung und Entfernung jener Städte, mit denen Remscheid einen Städtepartnerschaft unterhält. 
  Foto: Jürgen Moll

Ein Mast am Hauptbahnhof zeigt Richtung und Entfernung jener Städte, mit denen Remscheid einen Städtepartnerschaft unterhält. Foto: Jürgen Moll

Foto: Jürgen Moll

Nicht nur um die Flüchtlinge, die nach und nach aus der Ukraine in Remscheid ankommen, kümmert sich die Stadtspitze in diesen Tagen mit Hochdruck. Zeitgleich wird im Rathaus eine Hilfsaktion für die Partnerstadt im polnischen Mragowo (Sensburg) vorbereitet.

Anlass ist ein Schreiben von Landrätin Barbara Kuzmicka-Rogala. Mitte der vergangenen Woche bat sie in einem Brief an die Stadtspitze um Hilfe, um den mehreren Hundert Kriegs-Flüchtlingen, die mittlerweile in ihrem Gebiet Schutz suchen, menschenwürdige Bedingungen anbieten zu können. Wie die Referentin des Oberbürgermeisters, Sabine Räck, berichtet, nimmt die Landrätin damit ein Angebot auf, das Remscheid bereits am Tag nach Ausbruch des Krieges schriftlich an jene beiden seiner Partnerstädte übermittelte, die eine direkte Grenze zur Ukraine haben. Neben dem Kreis Mragowo ist das die Stadt Presov in der Slowakei

Die Stadt bittet nun die Bürger um Sach- und Geldspenden, um helfen zu können. Gebraucht werden vor Ort Notstromaggregate, Feldbetten, Decken, Bettwäsche, Schlafsäcke (gereinigt oder neu), Reinigungsmittel und Körperpflegeprodukte (nicht angebrochen) sowie Lebensmittel mit einer Haltbarkeit von mindestens noch sechs Monaten. Der Oberbürgermeister hat Sozialdezernent Thomas Neuhaus mit der Umsetzung der Hilfsaktion beauftragt. Neuhaus ist Pate für die 2015 vom Rat beschlossene Partnerschaft mit dem Landkreis im früheren Ostpreußen.

In einer Pressemitteilung wird Neuhaus so zitiert: „Unseren Freunden und Freundinnen in unserem polnischen Partnerkreis dabei zu helfen, die schutzsuchenden Menschen aus der Ukraine, die vor dem grausamen Krieg flüchten, zu betreuen, ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Neben der humanitären Verpflichtung zur aktiven und schnellen Hilfe ist gerade jetzt die Zeit der europäischen Solidarität. Daher bitten wir um großzügige Geld- und Sachspenden von den Remscheiderinnen und Remscheidern und garantieren durch den Einsatz von bekannten Persönlichkeiten unserer Stadt und den örtlichen Hilfsorganisationen sowie unser persönliches Mitwirken am Transport nach Margowo, dass die Sachen direkt bei den hilfsbedürftigen Menschen in Mragowo ankommen“.

Neuhaus, der „seinem“ Partnerkreis vor einigen Jahren in den Sommerferien einen Besuch abstattete, hat eine Arbeitsgruppe einberufen, die die Hilfsaktion koordinieren soll. Mit dabei sind neben dem langjährigen Gesundheitsamtsleiter Frank Neveling und dem Remscheider Journalisten Horst Kläuser auch Florian Schäfer (Diakonie), Rainer Morteln (DRK) und Ralf Barsties von der Arbeit Remscheid. Sie sollen durch ihre Bekanntheit und gute Vernetzung in der Stadtgesellschaft helfen, den Spendenaufruf in die Breite zu tragen.

Geplant ist, möglichst schnell einen Hilfstransport in das rund 1.000 Kilometer entfenrte Mragowo zu schicken. Die Spenden werden in einem Lager der Arbeit Remscheid in der Straße Am Bruch in der Innenstadt gesammelt. Dass auch um Geldspenden gebeten wird, hat vor allem mit der Bitte nach Stromerzeugern zu tun, sagt Sabine Räck. Man gehe davon aus, dass diese Geräte nicht in vielen Remscheider Haushalten vorhanden sind, sondern gekauft werden müssen.

Die Städte-Partnerschaft zu Mragowo ist die jüngste, die der Rat offiziell beschloss. Freundschaftliche Beziehungen bestehen aber schon seit vielen Jahren.

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