Am Remscheider Hauptbahnhof Parkhaus-Schutz für 370.000 Euro

Innenstadt · Stadt präsentiert Kosten einer 24-Stunden-Überwachung im Bahnhofsparkhaus.

 Ein Sorgenkind seit vielen Jahren: das P&R-Parkhaus am Hauptbahnhof.

Ein Sorgenkind seit vielen Jahren: das P&R-Parkhaus am Hauptbahnhof.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Nur mit einer Rund-um-die- Uhr-Überwachung lassen sich Vandalismus-Schäden im P&R-Parkhaus am Hauptbahnhof verhindern. Diese Einschätzung präsentierte der Leiter des städtischen Gebäudemanagements, Thomas Judt, am Dienstagabend der Politik im Ausschuss für Bürger, Umwelt, Klimaschutz und Ordnung.

Sechs Mitarbeiter in Vollzeit seien nötig, um diesen Einsatz abzudecken, rechnete Judt vor. 370.000 Euro im Jahr müsse man allein dafür veranschlagen. Hinzu kämmen Kosten für technisches Equipment, etwa für Videokameras für die Überwachung auf allen Parkebenen, deren Bilder dann für einige Tage auf Festplatte gespeichert würden. Judt war in den Ausschuss gekommen, um einen Fragenkatalog der CDU zu beantworten. Anlass ist ein erneuter schwerer Fall von Sachbeschädigung kurz vor Weihnachten, bei dem auch eine Aufzugtür im oberen Bereich herausgerissen worden war. Die Sturzgefahr war erheblich.

Die Fragen der CDU klängen so, als ob bislang nichts passiert sei, sagte Judt. Tatsächlich aber habe die Stadt in den vergangenen Jahren viel Aufwand betrieben, um die Lage in den Griff zu bekommen. 80.000 Euro wurden allein im Jahr 2019 investiert, in dem von den mit einem „robusten Mandat“ ausgestatteten Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes bei 432 Einsätzen mehr als 3500 Platzverweise ausgesprochen wurden. Doch auch der tägliche Einsatz der externen Streifendienste, ergänzender Kontrollgänge des städtischen Ordnungsdienstes sowie regelmäßige Reinigungen hielten die Täter nicht ab. Teilweise schlügen sie zu, kurz nachdem die Streife wieder weg sei. Hier wirke „kriminelle Energie, die ihresgleichen sucht“. Der Chef des Gebäudemanagements sieht keine Chance, das Parkhaus so abzuriegeln, dass nur erwünschte Nutzer es nutzen können. „Irgendwie kommt man da immer rein.“

Die Ausschuss-Vorsitzende Tanja Kreimendahl (CDU) bedankte sich bei Judt für die „ehrlichen Antworten“ und stellte die zugespitzte Frage in den Raum, ob es vor dem Hintergrund dieses Lageberichts am Ende nicht die bessere Lösung sei, das Parkhaus am Bahnhof komplett zu schließen. Judt erklärte, dass es nun Sache der Verwaltungsspitze sei, zu entscheiden, welchen Weg man in der Zukunft bei diesem Problem gehen will.

Ordnungsdezernentin Barbara Reul-Nocke (CDU) erklärte auf Nachfrage von Susanne Fiedler (Grüne), dass eine Videoüberwachung des Parkhauses gesetzeskonform sei. Die von Fiedler vermutete Gesichts-Erkennungssoftware käme dabei nicht zum Einsatz.

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