Kultur in Remscheid Neues Festival der Spielkultur in der Akademie

Remscheid · Der „Spielemarkt der Akademie der kulturellen Bildung“ auf Küppelstein heißt nun „Spielkultur-Festival“.

Mit der Namensänderung geht eine Neukonzeption der Fachmesse einher. Sie ist besonders für Menschen interessant, die im Kinder- und Jugendbereich tätig sind. Über Jahrzehnte trafen sich am Rande der Stadt Spieleerfinder und Spielpädagogen, um ihre Arbeit an einem Stand und in einem Workshop vorzustellen. Busse mit Erziehern hielten vor der Akademie. Dicht gedrängt schoben sich die Besucher durch die verschiedenen Räume. Sie sammelten viele Eindrücke im Vorbeigehen.

Mit einer schnellen und vielleicht auch oberflächlichen Wirkung wollen sich die neuen Organisatoren aber nicht zufriedengeben. Deshalb haben sie die zwei Tage nach Aschermittwoch (7. und 8. März) neu organisiert. „Wir wollen, dass die Teilnehmer mehrere Workshops besuchen können“, sagt Susanne Endres, die zusammen mit Nadine Rousseau das Spielkultur-Festival organisiert. Während es in früheren Zeiten bis zu 60 Angebote gab, konzentriert sich das neue Festival auf neun Workshops, die mehrmals angeboten werden. Die Teilnehmerzahl ist an diesen beiden Tagen auf 500 begrenzt. Außerdem gibt es sieben offene Workshops und das Play-Camp im großen Saal A. Dort haben die Besucher die Möglichkeit, ihre Impulse aus den Workshops zu vertiefen und Ideen gemeinsam mit anderen auszuprobieren.

Einer der Impulsgeber an diesen beiden Tagen ist der Engländer Alistair Aitcheson. Der Spielentwickler versteht es, mit einfachen Ideen eine Gruppendynamik zu erzielen. „Bei seiner Show können zehn oder 200 Leute mitmachen“, sagt Endres. In Hamburg hat sie den Briten gesehen und war gleich fasziniert. Ein weiterer Anbieter werden die Waldritter sein. Die Spielpädagogen bieten ein Live-Rollenspiel an. Die Teilnehmer schlüpfen in die Rolle einer fiktiven oder (pseudo-)historischen Figur. Ziel ist es, diese möglichst realistisch zu verkörpern und so auch die Gefühls- und Empfindungswelt dieser Figur zu erleben.

Beim Spielkultur-Festival begegnet die digitale Welt der analogen Welt. Häufig sind sie miteinander vernetzt, ergänzen und befruchten sich. Wohin die Reise womöglich gehen wird, soll bei einer Podiumsdiskussion zum Abschluss besprochen werden. Sie trägt den Titel „Spiele ich das Spiel? Oder spielt das Spiel mich?“ Auch beim Nachfolger des alten Spielemarkts geht es nicht um Gewinnen und Verlieren, nicht um Wettbewerb, sondern um Aktionen in der Gemeinschaft.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort