Engagement in Lennep Neue Gans am Gänsemarkt

Remscheid · Ein bisschen jünger sieht sie aus. Aber ansonsten steht sie dem Original in Nichts nach.

 Thomas Schmittkamp (l.) von „Lennep Offensiv“ mit Gans-Designer Rainer Aepfelbach.

Thomas Schmittkamp (l.) von „Lennep Offensiv“ mit Gans-Designer Rainer Aepfelbach.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Die neue Gans am Brunnen in Lennep wurde am Freitag offiziell mit Bürgern, Politikern sowie dem Nachtwächter Gustav om Hackenberge (Lothar Vieler) und Wilhelm Conrad Röntgen (Harald Blondrath von den IG Stadtführern) eingeweiht. Bei einer kleinen Feierstunde wurde das Wasser angestellt, sodass es nun wieder aus dem Schnabel des Bronzetieres beruhigend in den Gänsebrunnen plätschern kann.

Ende August 2018 wurde die alte Gans von Unbekannten entwendet. Das traf die Lenneper hart. „Es ist interessant, welches Aufsehen die gestohlene Gans hervorgerufen hat“, sagte Thomas Schmittkamp, Vorsitzender von „Lennep Offensiv“ sowie vom Verein „Lenneper Brunnen“, der sich ehrenamtlich um die Pflege der Brunnenanlagen im Stadtteil kümmert. Im Verhältnis zum politischen und tagesaktuellen Geschehen scheine die Meldung eigentlich eine unwichtige Sache zu sein. „Aber die Gans drückt ein Stück Heimatverbundenheit aus“, betonte Schmittkamp.Die Finanzierung der neuen Figur übernimmt die Stadt Remscheid. An der Summe für die Installation beteiligte sich zudem der Verein. Schmittkamp dankte dem anwesenden Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz für die unkomplizierte Hilfe der Stadt. „Die Gans zu klauen, war eine Sauerei. Wir waren uns alle ganz schnell einig, die Gans muss wiederkommen. Sie ist ein Stück Heimat“, sagte auch der OB. Arnd Gackowski von der Verwaltung hatte sich darum gekümmert, dass möglichst schnell wieder eine Gans das Wasser speit. „Die neue Figur wurde so weit wie möglich der alten nachempfunden“, erklärte er.

Geformt wurde sie vom ausgebildeten Keramikdesigner Rainer Aepfelbach aus Freusburg in Kirchen an der Sieg, der über viel Erfahrung mit der Herstellung von Bronzeskulpturen verfügt. Mithilfe des Wachsausschmelzverfahrens wurde das Lenneper Wahrzeichen angefertigt. Anhand von Bildern der alten Gans formte Aepfelbach zunächst eine Skulptur aus Ton, die in verschiedenen Schritten zur späteren Statue aus Bronze wird. Knapp zwei Monate hat er daran gearbeitet. „Das war eine schöne Arbeit und ich hoffe, dass sie lange hier stehen bleibt“, sagte er. Das hoffen auch der Oberbürgermeister sowie die Lenneper. Werkzeugmachermeister Eberhard Sprenger hat die Bronze-Gans diebstahlsicher montiert. Über die konkreten Kosten für die Figur wird allerdings Stillschweigen bewahrt, um keine Nachahmer zu motivieren. „Ich werde regelmäßig darauf schauen, dass er der Gans auch gut geht“, versicherte Mast-Weisz augenzwinkernd. Lenneps Bezirksbürgermeister Markus Kötter lobte das Engagement des Vereins „Lenneper Brunnen“ und wünschte sich, dass das Nachahmer für andere Brunnen, etwa dem am Allee-Center, findet.

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