Remscheid Neue Fachleiter kümmern sich um soziale Stadt der Zukunft

Remscheid · Für Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz zählt soziale Sicherheit zu den Schlüsselthemen, die die Lebensqualität in Remscheid künftig mitbestimmen werden.

 Die neuen Chefs (v.l.): Carsten Thies (53), Fachdienstleiter Soziales und Wohnen, und Egbert Willecke (57), Fachdienstleiter Jugend.

Die neuen Chefs (v.l.): Carsten Thies (53), Fachdienstleiter Soziales und Wohnen, und Egbert Willecke (57), Fachdienstleiter Jugend.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Es geht unter anderem um Fragen, ob es ausreichend bezahlbare Wohnungen gibt für Menschen mit kleinem Geldbeutel und auch darum, wie Kindern und Jugendlichen wirkungsvoll geholfen werden kann, wenn es ihnen an Unterstützung und Förderung aus dem eigenen Umfeld fehlt.

Nach dem Ausscheiden der langjährigen Leiterin des Fachdienstes Soziales, Petra Hellmann-Wien, hat die Verwaltungsspitze beschlossen, den Bereich neu zu organisieren. „Die Aufgaben sind in den vergangenen Jahren explosionsartig gewachsen“, sagt OB Mast-Weisz. Für die Neuorganisation beschäftige die Stadt keinen externen Gutachter. „Wir haben das mit unseren eigenen Kräften gemacht“, sagt Sozialdezernent Thomas Neuhaus. Deswegen werde die Neuausrichtung auch von allen getragen.

Eine der wesentlichen Neuerungen ist die Teilung des Amtes mit über 460 Mitarbeitern in den Fachdienst Soziales und Wohnen und in den Fachdienst Jugend. Beide Stellen sind neu besetzt worden. Carsten Thies (53) übernimmt den Bereich Soziales und Wohnen. Der Diplom-Verwaltungswirt hat diese Aufgabe bereits als Abteilungsleiter betreut. Von außerhalb, aus Hattingen, kommt Egbert Willecke (57). Der diplomierte Sozialarbeiter gilt als erfahrener Fachmann. Gestern wurden beide der Öffentlichkeit vorgestellt.

Die Herausforderungen, die auf die neuen Chefs zukommen, sind groß. Der Gesetzgeber verlagert in den kommenden Jahren weitere Aufgaben auf die Städte. Remscheid wird zudem älter, mehr Menschen erhalten Pflegeleistungen. Im Bereich der Jugendhilfe steigen seit Jahren die Ausgaben. Durch stärkeres Controlling der eigenen Arbeitsprozesse will die Stadt erreichen, dass die Sozialkosten nicht explodieren. „Wirkungsorientierte Steuerung“ heißt der Fachbegriff für die ständige Überprüfung der Frage, ob öffentliche Gelder optimal im Interesse der Bevölkerung eingesetzt werden. Armut ist für Willecke ein großes Thema. Der beste Schutz gegen Armut sei, bei der Bildung der Kinder anzusetzen. „Wenn von 1000 Geburten 500 Kinder mit Migrationshintergrund sind, dann gibt es viel zu tun“, sagt Willecke. Er will gemeinsam mit seinen Mitarbeitern Strukturen entwickeln, wie die Förderung verbessert werden kann.

Dazu sei aber ein Netzwerk mit den vielen Akteuren auf diesem Feld notwendig. Gestern stellte er sich in einem Kreis von Erzieherinnen vor. Sein erstes Fazit: „Die Arbeit, die hier geleistet wird, kann sich sehen lassen.“ In Remscheid schlafen Obdachlose nicht auf der Straße oder unter einer Brücke. Das soll auch weiter so bleiben. Carsten Thies arbeitet an einem Konzept, wie dies in Zukunft weiter gelingen kann. Außerdem muss er schauen, dass die Zahl der Wohnungen mit Sozialbindung nicht kleiner wird. In den nächsten Jahren laufen Verträge aus. Mit Mitteln aus dem Wohungsbauförderprogramm will er daran mitarbeiten, dass Wohnen in Remscheid bezahlbar bleibt.

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