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Prozess in Wuppertal Mann wird „Potpourri an Straftaten“ vorgeworfen

Remscheid/Wuppertal · Am Marktplatz soll der 68-jährige Angeklagte im Heuballen-Prozess einen Feuerlöscher gestohlen und danach einen Passanten mit einer Waffe bedroht haben. Er bestreitet die Tat.

 Berufungsrichter Dr. Klaus Blume sprach von „einem Potpourri an Straftaten“.

Berufungsrichter Dr. Klaus Blume sprach von „einem Potpourri an Straftaten“.

Foto: dpa/David-Wolfgang Ebener

Beinahe 1500 Bilder hatte eine Wildkamera ausgeworfen, die Nachbarn im Umfeld der ersten Heuballenbrände 2017 aufgestellt hatten. Die Aufnahmen hatten den Ermittlern vorgelegen – entdeckt hatte man darauf offenbar nichts. Das bestätigte nun ein Polizeibeamter, der die Ermittlungsakte einst zusammengefasst hatte.

Und dann gab es da diesen Screenshot, den eine Zeugin dem Gericht vorgelegt hatte. Offenbar eine Vergrößerung eines der Kamera-Fotos, auf dem „zwei Wesen im Feuerschein“ zu sehen sein sollen. Ob es sich dabei um den Angeklagten und seinen im abgetrennten Berufungsverfahren bereits zu einer Bewährungsstrafe verurteilten Komplizen (23) handelt? Als sicher gilt das nicht. Der 68-Jährige bestreitet, die Brände im Sommer 2017 gelegt zu haben. Und auch der vermeintliche Komplize hatte noch vor der Verhängung der Bewährungsstrafe seine Unschuld beteuert.

Gegen beide hatte es auch andere Anzeigen gegeben – unter anderem wegen eines Gerangels am Marktplatz, an dessen Ende ein Passant vom 68-Jährigen mit einer Schusswaffe bedroht worden sein soll. Auch das bestreitet der Angeklagte – stattdessen will er einen Knirps-Schirm aus der Tasche gezogen haben. Davor soll er schon mit einem Stockschirm auf den Passanten eingeschlagen und ihn am Kopf verletzt haben. Der Rentner war mit seiner Lebensgefährtin auf dem Weg vom Wohnhaus zur Garage, als er gesehen haben will, dass der Angeklagte mit seinem Komplizen einen Feuerlöscher gestohlen habe.

„Was guckst Du so blöd?“, habe ihm der 68-Jährige zugerufen, danach sei der mit dem Schirm auf ihn losgegangen. Er habe versucht, sich mit Tritten zu verteidigen – irgendwann sei der Angeklagte geflohen. Dass der ältere der beiden Männer eine Waffe gezogen und diese auf den Passanten gerichtet haben soll, bestätigte ein Zeuge. Mittlerweile liegt dem Gericht auch die Akte über ein weiteres, gegen den 68-Jährigen laufendes Verfahren vor. Berufungsrichter Dr. Klaus Blume sprach von einem „Potpourri an Straftaten“, die bislang noch nicht abgeurteilt worden sein sollen, weil man erst das Urteil im Heuballen-Berufungsprozess abwarten wolle.

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