Pläne in Remscheid Lennep: Neues Outlet soll schrittweise eröffnen

Lennep · Knapp 15 Millionen will Investor Philipp Dommermuth für die DOC-Flächen in Lennep bezahlen. Das geht aus Unterlagen für den Rat hervor. Was Dommermuth darüber hinaus bezahlen will.

 DOC, geplantes Designer-Outlet-Center

DOC, geplantes Designer-Outlet-Center

Foto: Graf Architektur GmbH

14,905 Millionen Euro will Investor Philipp Dommermuth für die DOC-Flächen in Lennep bezahlen, auf denen er ein Outlet-Center mit grünem Dach errichteten will. Das geht aus den Unterlagen für die Ratssitzung am 19. Juni hervor. Dort stimmt die Politik in einem Grundsatzbeschluss ab, ob sie das Angebot des Investors annimmt und das Verfahren ins Rollen kommt.

Zudem bietet der Unternehmer aus Montabaur an, 13 Millionen Euro Infrastrukturkosten zu übernehmen, die der Stadt im Zusammenhang mit der ersten Outlet-Planung der Firma McArthurGlen entstanden sind. Diese Infrastruktur ist wichtig auch dafür, dass die erwarteten Besucherströme das Outlet später mit dem Auto erreichen können.

Die Kaufsumme für insgesamt 64.453 Quadratmeter Fläche in Lennep ist etwas geringer als beim Projekt von McArthurGlen. Der Investor kauft aber auch weniger Fläche an, weil er auf die Bebauung der Wupperstraße verzichtet. Dieser Aspekt der ersten Outlet-Pläne war sehr umstritten. Insgesamt sei der Preis pro Quadratmeter höher, sagte Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz (SPD) auf Nachfrage der Redaktion. Er rechnet mit einer breiten Zustimmung des Rates.

Der Beschluss ermöglicht dem Investor, das Outlet in Schritten zu eröffnen. Heißt: Nicht alle 120 Shops müssen vorhanden sein, wenn sich in ein paar Jahren die Türen zum Outlet Remscheid öffnen. „Wir wollen schnell eröffnen“, sagte Philipp Dommermuth im Gespräch mit der Redaktion. Geplant ist darum ein sogenanntes Soft Opening mit 40 Shops. Nach und nach werde das Zentrum dann erweitert, bis die volle Größe erreicht sei. „Die große Herausforderung ist der operative Aufwand“, erklärt Dommermuth dieses Vorgehen. 120 Shops mit einem zeitgleichen Starttermin hinzubekommen, sei sehr schwer. Mit dieser schrittweisen Umsetzung habe man bei den anderen Zentren gute Erfahrungen gemacht. „Das machen wir immer so.“ Ansonsten stehe man unter „extrem hohen Druck“, eine Punktlandung hinlegen zu müssen, um etwa Vertragsstrafen mit den Partnern zu umgehen. „Je kleiner das Spielfeld am Anfang ist, desto überschaubarer.“ Manche Luxus-Marken wie Hugo Boss oder Polo Ralph Lauren kämen auch erst dann, „wenn man Verkehr vorweisen kann und auch etwas steht“.

Rechtsdezernentin Barbara Reul-Nocke (CDU) stellte auf Nachfrage klar, dass der Vertrag mit der Stadt vorsieht, dass das Projekt gleichwohl in seinem vollen Umfang realisiert wird. Darum gebe es auch nur eine Baugenehmigung. Anders als beim ersten Projekt, das vor Gericht scheiterte, wird nun ein vorhabenbezogener Bebauungsplan gewählt. Bürgerbeteiligungen, Gutachtenerstellung und andere Dinge laufen dabei genau so wie im klassischen Verfahren, sagt Barbara Reul-Nocke. Der Vorteil der neuen Variante sei, dass man nicht an den Festsetzungskatalog des Bauplanungsrechtes gebunden ist. Alles sei auf das eine spezielle Projekt und den damit verbundenen Investor ausgerichtet. Nur der kann es umsetzen.

 Impressionen aus dem Röntgen-Stadion in Lennep - Heimstätte des FC Remscheid (Stand: Juli 2021)

Impressionen aus dem Röntgen-Stadion in Lennep - Heimstätte des FC Remscheid (Stand: Juli 2021)

Foto: Guido Radtke

Zur Erinnerung: Nicht an den Klagen der Anwohner in Lennep war das erste DOC vor Gericht gescheitert. Die Richter hatten vielmehr argumentiert, dass der Bebauungsplan nicht die Möglichkeit lasse, auf der Fläche auch zwei DOCs von unterschiedlichen Betreibern zu bauen. Anders als beim ersten Projekt ist auch der Besitzübergang der Flächen geplant. Noch vor Offenlage des Satzungsbeschlusses in ungefähr zwei Jahren sollen die Flächen in den Besitz des Investors übergehen. Heißt praktisch: Wenn die Baugenehmigung vorliegt, könnte Philipp Dommermuth sofort mit dem Bau beginnen. Das hat er auch vor, wie er mehrfach versichert hat.

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