Sitz in Remscheid Kinderschutzambulanz erhält HanseMerkur-Preis

Remscheid · Seit Ausbruch der Corona-Pandemie müssen Kinder auf vieles verzichten. Für manche ist die oft ohnehin schon schwere Situation daheim dadurch nicht leichter geworden. Viele Projekte helfen unkompliziert. Einige von ihnen sind nun ausgezeichnet worden.

Sie helfen körperlich und seelisch missbrauchten Kindern und behandeln Jungen und Mädchen ohne Krankenversicherung: Die Ärztliche Kinderschutzambulanz Bergisch Land und die Hamburger Praxis ohne Grenzen sind mit dem HanseMerkur-Preis für Kinderschutz ausgezeichnet worden. Das teilte die HanseMerkur-Versicherung am Donnerstag in Hamburg mit. Das Unternehmen vergibt die Preise seit 1980 und hat bislang 1,4 Millionen Euro ausgeschüttet und so 169 Projekte unterstützt. In diesem Jahr sind die Preise mit 80.000 Euro dotiert. Die Gewinner der beiden Hauptpreise erhalten davon je 20.000 Euro.

Die Kinderschutzambulanz in Remscheid auf dem Gelände des Sana-Klinikums an der Burger Straße betreue pro Jahr etwa 400 betroffene junge Menschen. Ob vernachlässigt, unterernährt, gewalttätig misshandelt oder sexuell missbraucht – das Expertenteam versuche mit verschiedenen Verfahren zu erkennen, was den Kindern zugestoßen ist, wie belastet sie sind und wie ihnen auch unter Einbeziehung ihres familiären Umfeldes geholfen werden kann.

Die Kindersprechstunde der Praxis ohne Grenzen in Hamburg behandelt pro Woche rund 15 Kinder kostenlos und auf Wunsch auch anonym, die keinen Versicherungsschutz durch die Krankenkasse haben. Das zivilgesellschaftliche Engagement der Teams gehe über die medizinische Behandlung hinaus, hieß es weiter. So helfen sie auch bei akuten Problemlagen, Antragstellungen und ähnlichem.

Vier weitere, mit je 10.000 Euro dotierte Anerkennungspreise gehen an die Stiftung Kultur Palast für die „Hip Hop Academy Hamburg“, den Förderverein für krebskranke Kinder Freiburg im Breisgau (Baden-Württemberg) und seine „Geschwisterspielstube Regenbogen“, den Kinder- und Jugendhilferechtsverein in Dresden (Sachsen) für sein „House of Dreams“ sowie den Verein Between The Lines aus Solingen (Nordrhein-Westfalen) für eine App mit regionalen Anlaufstellen und Tipps für Jugendliche in schwierigen Situationen.

(dpa/red)
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