Wirtschaftsförderung in Remscheid Keiper-Gewerbepark geht an den Start

Remscheid · Auf dem Gelände des früheren Automobilzulieferers am Hasten ist mit der Firma Vaillant der erste Mieter bereits da. Die Wirtschaftsförderung freut sich über das neue Angebot im Kampf gegen die Flächennot in Remscheid.

 Sydra Issa (v.l.), Arndt Rosenkaymer (beide Büro insa4), Massimo Salmeri (Putsch Immobilien), Baudezernent Peter Heinze und Tobias Eisenreich (Putsch) in einer Werkhalle der früheren Firma Keiper.

Sydra Issa (v.l.), Arndt Rosenkaymer (beide Büro insa4), Massimo Salmeri (Putsch Immobilien), Baudezernent Peter Heinze und Tobias Eisenreich (Putsch) in einer Werkhalle der früheren Firma Keiper.

Foto: Röser, Henning

51 Jahre lang arbeitete Hans-Jürgen Honecker für die Firma Keiper am Hasten. Mit einer Lehre als Schlosser ging es im Jahr 1954 los, später leitete er zehn Jahre lang die Produktion, war für Keiper an verschiedenen Standorten in Deutschland, später auch in Brasilien unterwegs. 2017 endete schließlich die lange Geschichte des in den 1920er-Jahren von Fritz Keiper gegründeten Automobilzulieferers in Remscheid. Da hieß die Firma schon Adient.

 Gestern kehrte Hans-Jürgen Honecker an seine alte Wirkungsstätte zurück. Und vernahm dort gute Nachrichten. Die für die Vermarktung des Firmengrundstückes zuständige Firma Putsch Immobilien aus Stuttgart hat sich entschieden, auf dem Keiper-Gelände einen Gewerbepark einzurichten. In Erinnerung an die Firmen-Geschichte an der Büchelstraße wird er „Keiper-Gewerbepark“ heißen.

Baudezernent Peter Heinze zeigte sich sehr froh über die Entscheidung des Unternehmens, das Grundstück weiter gewerblich zu nutzen. Denn der Bedarf in Remscheid sei da. „Wir haben Flächennot.“ Thomas Hildebrand, Wirtschaftsförderer im Dezernat von Heinze, berichtete von ersten konkreten Interessenten für diese neue Lage. Die ersten Mieter sind bereits eingezogen. Ein Bürogebäude auf dem nach und nach immer mehr gewachsenen Firmengrundstück hat die Firma Vaillant angemietet. Ein 200-köpfiges Projekteam arbeitet hier an der IT-Infrastruktur des Unternehmens. Eine weitere Büroetage ist für den Einzug der Remscheider Firma vorbereitet.

Insgesamt rund 11.000 Quadratmeter nutzbarer Fläche wird es im neuen Gewerbepark geben, sagt Massimo Salmeri von der Firma Putsch. Kleine Lösungen für Start-ups, Dienstleister, Handwerksbetriebe oder als Lagerfläche für Firmen seien ebenso möglich wie die Bereitstellung großer Flächen für die Produktion. Eine erneute Nutzung in diese Richtung sei grundsätzlich möglich, müsse immer im Detail geprüft werden, sagte Heinze.

Das Nebeneinander von Wohnen und Arbeiten hat am Hasten Tradition. Honecker erinnerte daran, wie er in den Werkshallen an der Büchelstraße Fenster einbauen ließ, um den Schallschutz zu optimieren. Das habe sehr gut funktioniert.

Salmeri kündigte an, dass seine Firma im Rahmen der Entwicklung des Areals nicht mehr erhaltenswerte Gebäude abreißen wird, um Platz für die „Interaktion und Kommunikation der Mieter“ zu schaffen. Die Firma Putsch arbeitet mit Architekten des Büros insa4 aus Wuppertal zusammen, um die Räume für den jeweiligen Nutzungswunsch der künftigen Mieter umzubauen. Man sei insgesamt bereit, eine Millionensumme in den Gewerbepark zu investieren, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens.

Diese Investitionsbereitschaft, verbunden mit der Erfahrung in der Vermarktung von Gewerbeimmobilien, sei die ideale Kombination, sagte Peter Heinze. Nach der Immobilien-Messe Expo Real im München im Oktober hatte die Stadt die Pläne für den Keiper-Gewerbepark erstmals öffentlich gemacht. Nun hoffen beide Partner, dass die lange Geschichte des Firmen-Standortes Büchelstraße eine erfolgreiche Fortsetzung findet.

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