Remscheider Karneval wegen Corona auf Sparflamme Konfetti fliegt nur im kleinen Kreis

Lennep · Die Lenneper Karnevalsgesellschaft hat wegen der ungewissen Corona-Entwicklung alle für Februar geplanten Veranstaltungen abgesagt.

Lebensfreude pur beim Rosenmontagszug: Am 15. Februar wird es solche Bilder in Lennep nicht geben.

Lebensfreude pur beim Rosenmontagszug: Am 15. Februar wird es solche Bilder in Lennep nicht geben.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Corona wird bisweilen auch als „großer Gleichmacher“ bezeichnet. Das liegt natürlich daran, dass die Auswirkungen des Virus, beziehungsweise der Maßnahmen zu seiner Eindämmung, alle Menschen gleichermaßen treffen und betreffen. Bestand vor den momentan stark steigenden Infektionszahlen vielleicht hier und da noch die Hoffnung, dass es gegen Ende des Jahres oder wenigstens im Frühling des kommenden Jahres wieder eine Rückkehr zum Normalzustand geben könnte, herrscht derzeit wieder eher düstere Stimmung vor. Es ist kaum vorstellbar, dass die schwer vorauszusagende Dauer und Intensität der „zweiten Welle“ eine vernünftige Planung für Veranstaltungen in den kommenden Wochen und Monaten möglich macht. Da ist für die Jecken im Land die Absage der großen Karnevals-Veranstaltungen zwar folgerichtig – aber natürlich nicht minder enttäuschend.

Die Situation macht auch vor der Lenneper Karnevalsgesellschaft nicht Halt. „Wir haben für Rosenmontag alles abgesagt, es wird keinen Zug und keine Veranstaltungen geben“, sagt der Vorsitzende Gunther Brockmann. Das sei natürlich sehr schade, denn der Satzungszweck der Gesellschaft sei ja, die Pflege des karnevalistischen Brauchtums in Remscheid hochzuhalten. „Und das können wir jetzt leider nicht umsetzen. Aber die aktuelle Situation – und auch die Unabwägbarkeit bis ins kommende Jahr hinein – lassen einfach nichts anderes als eine Absage zu“, betont Brockmann. Immerhin – man könne ja in allem auch etwas Positives sehen – sei die Karnevalsgesellschaft keine Verpflichtungen eingegangen, für die sie im Falle einer kurzfristigen Absage finanziell geradestehen müsse. Es gehe ihm vor allem um die Verantwortungspflicht als Veranstalter gegenüber den Teilnehmern an den Veranstaltungen. „Wir wissen zwar nicht, wie es im Februar aussieht. Aber wenn die Zugteilnehmer jetzt anfangen, ihre Wagen zu gestalten – und sich dann herausstellt, dass das alles für die Katz war, dann ist das für alle Beteiligten sehr ärgerlich“ sagt Brockmann.

Ganz ausfallen werde das jecke Treiben in Lennep dennoch nicht. „Im Moment ist geplant, dass zumindest der Vorstand der Karnevalsgesellschaft sich am 11. November zu einem Abendessen trifft. Wenn dann mehr Leute dabei sein können, dann werden wir das spontan etwas erweitern“, sagt Brockmann. Und auch für Altweiber, Karnevalssamstag und Rosenmontag habe man kleinere Veranstaltungen im Visier. „Da ist aber noch nichts geplant, das werden wir relativ spontan und im kleinen Rahmen angehen“, sagt Brockmann.

Remscheid: Karneval kocht wegen Corona auf Sparflamme
Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Als eingefleischter Karnevalist und Ehrenamtler blute ihm dennoch das Herz, angesichts der notwendig gewordenen Absage der großen Veranstaltungen. „Man freut sich ja schon, auch wenn die Organisation jedes Mal sehr viel Arbeit und auch bisweilen auch mit Ärger verbunden ist. Aber dafür sind die Veranstaltungen an sich immer sehr schön“, sagt Brockmann. Er blicke in der aktuellen Situation dennoch optimistisch in die Zukunft. „Wir holen jetzt eben neuen Schwung und gehen es dann im kommenden Jahr neu an.“

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