Remscheid Junge Schach-Spielerinnen wollen zur NRW-Meisterschaft

Remscheid · Anfang Januar ist es wieder soweit: Der beste Schach-Nachwuchs des Verbands Niederrhein wird sich in Kranenburg nahe der niederländischen Grenze an die Bretter setzen und eine Woche lang um die NRW-Qualifikation ringen.

 Das junge Schach-Talent Diya Dhanasekaran Meenambigai vom SW Remscheid bei den Bergischen Meisterschaften in Solingen.

Das junge Schach-Talent Diya Dhanasekaran Meenambigai vom SW Remscheid bei den Bergischen Meisterschaften in Solingen.

Foto: Holger Freiknecht

Einmal mehr werden auch die beiden Remscheider Schachvereine vertreten sein – und das gleich mit mehreren weiblichen Gesichtern. Denn bei der Bergischen Meisterschaft, die am 7. September im Schachzentrum Solingen begann und am Samstag mit der Siegerehrung endete, konnten sich drei Mädchen für den Wettstreit auf Verbandsebene qualifizieren.

In der U 18 gelang das der SF-Lennep-Spielerin Lina Goerzen, die als einziges Mädchen in dieser Alterklasse den Kampf gegen zehn Jungen aufgenommen hatte. „Allein dafür hat sie sich den Titel der Bergischen Meisterin verdient“, lobte Turnierleiter Oliver Kniest die Gymnasiastin aus Reinshagen, die zum ersten Mal nach Kranenburg fahren wird. Premiere wird dort auch die achtjährige Diya Dhanasekaran Meenambigai feiern: Die junge SW-Remscheid-Spielerin, die eine Schulklasse übersprungen hat und mehrere Sprachen spricht, hatte erstmals bei der Bezirksmeisterschaft mitgemacht – und holte sich auf Anhieb den Titel als Bergische Meisterin in der U 10. Auch sie will unbedingt auf Verbandsebene weiterkämpfen.

Ein Kampf, den ihr Trainer Holger Freiknecht aufmerksam verfolgen wird: „Diya hat enormes Potenzial. In Kranenburg wird sie in der U 12 antreten.“ Er sei „äußerst gespannt, wie sie sich in dieser Alterklasse schlagen wird“. Gespannt sein darf er auch auch das Abschneiden zweier weiterer Damen, die sich schon öfters für die NRW-Meisterschaft qualifizieren konnten: Zum einen ist da die 15-jährige Daria Herbertz vom SW Remscheid. Sie hatte dieses Jahr wegen eines Freiplatzes auf die Teilnahme an der Bergischen Meisterschaft verzichtet.

Zum anderen wird Freiknecht auf die talentierte Zoé Beckert (U 14) schauen. Auch diese SW Remscheid-Spielerin trainiert er schon länger und war überrascht, „dass sie sich als deutliche Favoritin nur mit einem Vize-Titel für die Verbandsmeisterschaft qualifizieren konnte“. Enttäuscht sei er in Summe aber dennoch nicht. Denn außer den vier weiblichen Spielern, über die Remscheid in jeder Altersklasse repräsentiert sein wird, könnten ferner Luca Hegemann (U 18) vom SF Lennep und Nils Hülsmann (U 16) vom SW Remscheid in Kranenburg starten: Auch sie sind Freiknechts Zöglinge und wurden in Solingen Vize-Meister. Folglich sind sie ebenfalls qualifiziert, wollen aber nicht zur Verbandsmeisterschaft fahren.

Hegemann nennt als persönlichen Grund die starke Konkurrenz in der Königsklasse U18: „Da käme ich vermutlich mit null Punkten nach Hause.“ Für seine Zurückhaltung hat Markus Boos, Jugendspielleiter im Bezirk und Co-Turnierleiter bei den Bergischen Meisterschaften, Verständnis: „Während unser Nachwuchs in den unteren Altersklassen gut aufgestellt ist, haben unsere älteren Spieler auf Verbandsebene derzeit kaum eine Chance.“

Umso mehr freue es ihn, „dass in Solingen in der U 16 und der U 18 dennoch insgesamt mehr als 20 Teilnehmer mitgekämpft haben“. Am stärksten sei in diesem Jahr allerdings die U 14 besetzt gewesen: „Zwei Dutzend Spieler in einer einzigen Altersklasse – das ist schon sensationell!“ Hier mache „sich die gute Nachwuchsarbeit bemerkbar, die inzwischen in verschiedenen Städten im Bergische Land geleistet“ werde: „Wenn das so positiv weitergeht, könnten wir im Schachzentrum Solingen bald ein räumliches Problem haben.“

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