Remscheid "Remscheid ist heller geworden"

Remscheid · Willi Jakob ist Spezialist für die Straßenbeleuchtung bei den Stadtwerken. Die Effizienz der Lichtquellen spielt eine große Rolle.

 Willi Jakob ist Mitarbeiter der EWR Remscheid und unter anderem zuständig für die Straßenlaternen. Auf unserem Bild ist er neben einer Straßenlaterne mit der neuen LED-Technik in Lennep zu sehen.

Willi Jakob ist Mitarbeiter der EWR Remscheid und unter anderem zuständig für die Straßenlaternen. Auf unserem Bild ist er neben einer Straßenlaterne mit der neuen LED-Technik in Lennep zu sehen.

Foto: Jürgen Moll

Mit wenig Energieeinsatz viel Licht erzeugen — damit kennt sich Willi Jakob aus. Jakob ist beim Remscheider Energieversorger EWR zuständig für die Straßenbeleuchtung. Die Formel "Lumen pro Watt", die die Lichtausbeute eine Lichtquelle beschreibt, ist sein tägliches Handwerkszeug.

40 Prozent der Leuchten in den insgesamt 11 000 Lichtpunkten der Stadt wurden in den vergangenen 11 Jahren ausgewechselt. 2001 übernahm die EWR die Straßenbeleuchtung von der schon damals finanzschwachen Stadt und brachte sie auf Vordermann.

"Remscheid ist heller geworden", sagt Jakob stolz. Nicht nur, weil Lücken im Lichtmastennetz nach und nach geschlossen wurden, sondern auch weil alte Leuchtstoffröhren und Quecksilberdampf-Lampen gegen sogenannte Natrium-Dampflampen oder Kompaktleuchtstofflampen ausgetauscht wurden. Beide sind heller und effektiver, sie kommen mit weniger Energie aus.

Zweierlei Licht gibt es auf Remscheids Straßen. Gelbes auf den Hauptstraßen, weißes in den Neben- und Wohnstraßen. "Die Bürger halten das weiße Licht für heller", sagt Jakob. Tatsächlich aber ist das gelbe Licht das hellere und bringt auch die Kontraste besser heraus. Für den Autofahrer ist das sehr wichtig, es hilft bei der Orientierung. Er persönlich mag das weiße Licht lieber. "Es ist wärmer."

Wichtig ist für Jakob aber auch immer die Wirtschaftlichkeit einer Lichtquelle. Die moderne LED-Technik sieht er daher noch kritisch. "Leider etwas dunkel", interpretieren er und sein Kollege scherzhaft die Abkürzung LED. Die Leuchtkraft sei verbesserungswürdig.

Für die vor allem im Autobau gerne genutzte Technik spreche der geringe Energieverbrauch. Gegen LED spreche die kürzere Haltbarkeit der Leuchten. Beides müsse man im Paket betrachten. Die Möglichkeit, mit LED Flächen ohne Streulicht sehr punktgenau auszuleuchten, sei für die Straßenbeleuchtung nicht immer unbedingt vorteilhaft. "Eine Stadt sieht ganz anders aus mit LED", sagt Jakob. Hinter den Laternen liegende Häuser etwa würden bei bestimmten Laternen nicht mit angeleuchtet. Effekt: Der Hintergrund verschwindet.

Gleichwohl bleibt die EWR offen für das Thema. "Da entwickelt sich sehr viel." In der Lenneper Altstadt wurden in diesem Jahr als Test 17 LED-Leuchten in historische Gaslaternen eingebaut. "Das Licht ist perfekt für die Umgebung", sagt der Spezialist.

Licht bedeutet auch Sicherheit. Das falle Bürgern vor allem dann auf, wenn es plötzlich nicht mehr brennt. Wer im völligen Dunkeln in ein Wohngebiet fährt, habe auch als Anlieger Probleme bei der Orientierung. Wann das Licht in Remscheid ausgeht, regeln "Dämmerungsfühler", die an verschiedenen Standorten der Stadt die Helligkeit messen. Liegen die Werte über eine längere Zeit unter einem Wert, wird das Licht per Funk abgeschaltet.

(RP/rl)
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