Kurs in Remscheid Intensives Sprachtraining in den Ferien

Remscheid · Junge Flüchtlinge haben die Osterferien genutzt, um ihre Deutschkenntnisse zu verbessern. Auch der Spaß kam bei dem Intensivkurs nicht zu kurz, die Ergebnisse können sich sehen lassen.

 EMA-Schulleiter Olaf Wiegand (hinten links) und Dezernent Thomas Neuhaus (hinten rechts) mit Begleitern und Kursteilnehmern.

EMA-Schulleiter Olaf Wiegand (hinten links) und Dezernent Thomas Neuhaus (hinten rechts) mit Begleitern und Kursteilnehmern.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Rund 35 zugewanderte Schüler nutzten ihre Osterferien, um bei einem achttägigen Intensiv-Training ihre Deutschkenntnisse zu verbessern und etwas mehr über ihre neue Heimat zu lernen. Neben Schreibübungen und Präsentationen über die Ritterzeit und die bergische Tierwelt gab es auch zwei Ausflüge nach Schloss Burg und in den Solinger Tierpark.

Vor etwas über eineinhalb Jahren kamen Mohamad (17) und seine heute zwölfjährige Schwester Resha mit ihren Eltern aus Syrien nach Deutschland. Neben Arabisch und Englisch sprechen die beiden mittlerweile auch ein ziemlich gutes Deutsch und das sogar nahezu akzentfrei. Um ihre Fähigkeiten, besonders im Schriftlichen, noch weiter auszubauen, nahmen sie nun am Ferien-Intensiv-Training „FIT in Deutsch“ teil. Während andere Remscheider Schüler also in ihren wohlverdienten Ferien ausschliefen und das gute Wetter im Garten genossen – die etwas Älteren sicherlich fürs Abitur paukten – gingen Mohamad und Resha gemeinsam mit über 30 anderen zugewanderten Kindern täglich für acht Stunden zum Lernen ans Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium.

„Der Kurs hat mir sehr viel Spaß gemacht“, betont Resha und auch die 14-jährige Hanan aus dem Irak (seit drei Jahren in Deutschland) pflichtet ihr freudestrahlend bei. „Mir hat der Kurs auch sehr gefallen.“ Besonders die Ausflüge sind der Gruppe, in der auch neue Freundschaften entstanden sind, in Erinnerung geblieben. Selbst ein Rundgang durch die alten Gemäuer von Schloss Burg oder ein Spaziergang durch den Tierpark Fauna in Solingen-Gräfrath hatten einen pädagogischen Effekt, berichten die beiden Sprachbegleiter Felix Krüger und seine Kollegin Melina Preiß.

„In der ersten Woche haben wir uns mit Rittern und Burgen beschäftigt, kleinere Aufsätze dazu geschrieben und Präsentationen gehalten, um das freie Sprechen vor einer größeren Gruppe zu üben“, berichtet Krüger. „Danach ging es nach Schloss Burg, wo wir uns die echten Kettenhemden und Helme anschauen und anfassen konnten.“ Vom Schlossbau-Verein habe der Kurs sogar freien Eintritt erhalten, erzählt Krüger, „weil sie das Projekt unterstützen wollten.“ In der zweiten Woche lernten die Teilnehmer die heimische Fauna kennen. „Wir haben diesmal besonders viel Wert daraufgelegt, das Niveau anzupassen“, erklärt Preiß. Denn diesmal sei neben einem Anfänger-Kursus auch einer für Fortgeschrittene zustande gekommen, dem die beiden Geschwister Mohamad und Resha, Hanan aber auch die 15-jährige Ivy aus Kenia besuchte.

Eine besondere Herausforderung sei das freie Sprechen bei den Präsentationen gewesen: „Nicht jedem fällt es gleich leicht, sich vor eine Gruppe zu stellen und frei zu reden, selbst in seiner Muttersprache nicht“, sagt Krüger. „Dafür haben es die Schüler echt gut gemeistert. Es waren ganz tolle Präsentationen dabei.“  Es seien schöne Texte entstanden, bei denen in erster Linie auf eine ordentliche Grammatik geachtet wurde.

Die Motivation bei den Kindern sei hoch, lobt Schuldezernent Thomas Neuhaus: „Das sind junge Menschen, die auf die Überholspur wollen, schnell die Sprache lernen wollen, um in der neuen Heimat eigenständig zurechtzukommen.“

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