75 Jahre Junge Union Remscheid Innenminister Herbert Reul beim Jubiläum

Lüttringhausen · Die Remscheider Junge Union wurde vor 75 Jahren gegründet. Damit gehört sie zu den ältesten Jugendorganisationen der CDU. Als Festredner fand Herbert Reul auch selbstkritische Worte.

Die Junge Union freute sich, dass NRW-Innenminister Herbert Reul zum Jubiläum nach Remscheid in den CVJM-Saal kam.

Die Junge Union freute sich, dass NRW-Innenminister Herbert Reul zum Jubiläum nach Remscheid in den CVJM-Saal kam.

Foto: Jürgen Moll

Ein Dreivierteljahrhundert ist für eine Partei eine lange Zeit, noch länger ist sie für die Jugendorganisation einer Partei. Insofern war es gut nachvollziehbar, dass Fabian Knott, Kreisvorsitzender der Remscheider Jungen Union, sich am Sonntag sehr darüber freute, im CVJM-Haus in Lüttringhausen neben vielen Remscheider Gästen auch Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul willkommen zu heißen. Für den 25-Jährigen ist das Jubiläum etwas ganz Besonderes. „Es ist ein so langer Zeitraum, die JU Remscheid ist tatsächlich schon dreimal so alt wie ich“, sagte er. Zudem habe die Remscheider JU „bemerkenswerte Politiker hervorgebracht“.

Bevor der Innenminister die Bühne betrat, überbrachten der Landtagsabgeordnete Jens Nettekoven und der CDU-Fraktionsvorsitzende Markus Kötter ihre Grüße. „Ich freue mich, im schwärzesten Wahlkreis Remscheids zu Gast zu sein“, sagte Nettekoven schmunzelnd. Er selbst habe 2004 seine ersten politischen Erfahrungen in der JU Remscheid gesammelt. „Und es ist wichtig, die jungen Menschen in dieser Weise an die politische Arbeit zu bringen. Nicht zu vergessen ist dabei, dass in der JU Remscheid die Hälfte aus eben dieser Arbeit besteht – die andere Hälfte aber aus Feiern und Festen“, sagte Nettekoven.

Kötter sagte, dass man heute in Remscheid denjenigen in der Stadtpolitik ihre JU-Vergangenheit durchaus anmerke. „Sie sind die Aktiven, die Netzwerker – und wir brauchen euch als Nachwuchs“, wandte er sich dann an die aktuellen JU-Mitglieder im Saal. „Ihr sollt aber auch unbequem sein – denn nur so können neue Ideen für die Politik entwickelt werden“, sagte Kötter. Das sehe auch er als die wichtigste Aufgabe, sagte Knott. „Nur wenn man sich in der Jugendorganisation einbringt, kann man auch eigene Ideen und Blickwinkel in Politik und Gesellschaft entwickeln“, sagte er.

Es war durchaus nicht selbstverständlich, dass ein Landesminister zum Jubiläum eines JU-Kreisverbands kam. „Es gibt aber ein paar Gründe, warum ich gerne hier bin. Zum einen bin ich dem Bergischen Land verbunden. Zum anderen ist die Remscheider JU eine der ältesten CDU-Jugendorganisationen“, sagte Reul. Er blickte auf die Gründungszeit der Partei zurück, ohne allerdings nur verklärend zu sein. Wobei durchaus auch Platz für Selbstkritik war. „Wir sind jetzt wieder in der Opposition – und wie kommt man von dort wieder raus? Durch Ideen und Gestaltung. Aber haben wir überhaupt noch Ideen?“, sagte Reul. Mit Blick auf den Klimaschutz sagte er: „Diejenigen, die grün unterwegs sind, haben Ideen.“

Insofern seien die Jugendorganisationen auch so wichtig. „Denn hier können Ideen entstehen, ihr könnt den frischen und unverbrauchten Blick auf Politik und Gesellschaft legen“, sagte Reul. Nichts anderes sei direkt nach dem Zweiten Weltkrieg bei der Gründung geschehen. „Es war eine Parteigründung von unten her, mit Menschen aus dem Widerstand“, sagte Reul. Jetzt gehe es darum, mit den Veränderungen der Gesellschaft mitzugehen. „Nur dann können wir es schaffen, weiter Volkspartei zu bleiben – indem wir uns damit auseinandersetzen, dass Gesellschaft sich verändert, dass es unterschiedliche Menschen gibt, die unterschiedliche Lebensentwürfe leben“, sagte Reul.

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