Neujahrs-Schnack in Remscheid Honsberg strotzt vor Projekten und Visionen

Honsberg · Beim Honsberger Neujahrs-Schnack wurden neue stadtteilbezogene Ideen und Maßnahmen vorgestellt. Es waren viele spannende Angebote dabei.

Zum Neujahrs-Schnack kamen rund 30 Besucher. Andrea Staudt vom Gebäudewohlmanagement Honswerk führte durch die Veranstaltung.

Zum Neujahrs-Schnack kamen rund 30 Besucher. Andrea Staudt vom Gebäudewohlmanagement Honswerk führte durch die Veranstaltung.

Foto: Daniele Funke

Am Honsberg entsteht urbanes Leben. Nicht zuletzt seit das Stadtteilentwicklungsprojekt „Honswerk“ im Bereich der ehemaligen Arbeitersiedlung an der Siemensstraße durch Sanierungen und Umbauarbeiten neuen Raum für Menschen jeglicher Lebensformen und Generationen schafft – zum Wohnen und Arbeiten.

Jeder ist eingeladen, sich einzubringen in ein Projekt, das auf Miteinander statt Nebeneinander setzt: in der Nachbarschaft, beim Arbeiten, beim Lernen, in der Freizeit. Einen großen Teil macht dabei auch die angegliederte Kulturwerkstatt „Ins Blaue“ aus, mit ihren Galerien, Workshops und Konzertveranstaltungen. In diesem Jahr wird eine große Werkstatt entstehen, in der sich unter anderem das Projekt „Tool Lab“ (Jugendlichen das Handwerk näherbringen) einmieten wird.

Viele Aktivitäten laufen bereits am Honsberg, noch mehr kommen im laufenden Jahr dazu. Beim Neujahrs-Schnack, initiiert von der Montag Stiftung Urbane Räume, der Stadt Remscheid und der Gewag, wurden die einzelnen Angebote jetzt vorgestellt. Jeder Redner hat exakt zwei Minuten Zeit, sein thematisches „Keyword“ hält er auf einer einfachen Pappe hoch. Bei einer fairen Limonade und teils auf Papphockern sitzend lauschen die anwesenden Gäste den neuen Ideen und Visionen.

So präsentiert Designerin Eva Zimmerbeutel vom Verein „Ins Blaue“ ihre Idee von einem Kräutergarten im gemeinschaftlichen Nachbarschaftsgarten. „Wir können dort spezielle Kräuter und daraus eine Art Kräuterapotheke herstellen, die alle, etwa bei Bauchschmerzen, nutzen können“, erklärt die Künstlerin. Ein erstes Treffen soll am 10. März stattfinden.

Mustafa Esmer von der Beschäftigungsgesellschaft Arbeit Remscheid, die vor allem Jugendliche in Arbeit bringen möchte, plant ein besonderes Projekt: Gemeinsam mit Jugendlichen will er eine der (noch) leerstehenden Wohnungen mit Lehmputz gestalten, zudem einmal wöchentlich mit dem Foodtruck zum Honsberg kommen und die vielen Menschen, die dort wirken, walten und gestalten, mit Essen versorgen, das von Jugendlichen einer Qualifizierungsmaßnahme zubereitet wird. Gerald Wolf von der Textilwerkstatt und ebenfalls Mitglied bei „Ins Blaue“ verweist auf die Offene Nähwerkstatt an jedem dritten Samstag im Monat und „Upcyclingkurse“, die vermutlich im Mai / Juni starten werden.

Gianni Farruggia von der DIG (Deutsch-Italienische Gesellschaft) hofft, bald wieder bilinguale Sprachkurse anbieten zu können. „Bislang haben wir das in Kooperation mit der Rheinischen Fachhochschule in der ehemaligen Grundschule Honsberg gemacht, aber die hat Remscheid ja im letzten Jahr verlassen. Nun wollen wir Kurse wieder anbieten, vielleicht in Kooperation mit einem Kindergarten oder der Grundschule.“

Kunsttherapeutin Wilma Balderhaar bietet begleitetes Offenes Malen in ihrem Atelier an und „Ins Blaue“-Künstlerin Simone Kirsch hat sich dem Siebdruck verschrien. Die Evangelische Kirche, vertreten durch Marion Kruse, die sich selbst als „Seelsorgerin vom Hosberg“ beschreibt, weist nochmals auf die Kleiderstube hin, die regelmäßig im Neuen Lindenhof günstige gebrauchte Kleidung anbietet.

Remscheids Foodsharing-Botschafterin Mirjam Starke berichtet von ihren festen Dienstagsterminen am Neuen Lindenhof. „Wenn wir um 12 Uhr kommen und Lebensmittel verteilen, stehen die Menschen dort schon Schlange und es werden immer mehr.“ Sie plant ein Grillfest und eine Marmeladenaktion mit Kindern des Quartiers. „Sie sollen lernen, dass auch Obst mit Druckstellen absolut verwertbar ist“, sagt Starke.

Daniela Krein von der Stadt Remscheid beschäftigt sich mit der altersgerechten Quartiersentwicklung. „Wir wollen hier im Bereich Blumental, Kremenholl und Honsberg daran arbeiten, dass Menschen jeden Alters solange wie möglich in ihrem Quartier bleiben können, zum Beispiel durch mehr Unterstützung. Wir werden damit im März in Kremenholl starten.“

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