Remscheid Hilfe für arme Familien besser als im Landesschnitt
Remscheid · Kann die Stadtverwaltung sich von den Städten Hamm und Münster eine Scheibe abschneiden, wenn es darum geht, wie man Kinder aus einkommensschwachen Familien in den Genuss von Fördermitteln aus dem Bildungs- und Teilhabepaket (BuT) des Bundes kommen lässt?
Das wollte jetzt die Fraktion Die Linke in einer Anfrage von der Stadt wissen.
Eine Diskrepanz, die dem zuständigen Sozialdezernat keine Ruhe ließ. Die Nachforschungen, bei denen Kontakt mit 20 Kommunen aufgenommen wurde, brachten dann auch schnell eine Erklärung für den frappanten Unterschied.
Die guten Quoten von Hamm und Münster rühren daher, dass diese beiden Städte ein Gutscheinheft herausgeben, das Bürger sich abholen können. Die Zahl der Abholer wird dann gleichgesetzt mit der Leistungsvermittlung.
Ob die Kinder armer Familien tatsächlich in den Genuss der Fördergelder etwa für die Teilnahme an Klassenfahrten oder die Anmeldung im Sportverein kommen, wird nicht mehr erfasst. „Überschlägigen Berechnungen zufolge muss davon ausgegangen werden, dass die Inanspruchnahme in diesen Kommunen nicht deutlich vom Durchschnitt Nordrhein-Westfalens abweicht“, heißt es dazu in einem Bericht der Stadt für die nächste Sitzung des Sozialausschusses.
Schaut man auf die Durchschnittswerte der Städte, die ohne Gutscheinheft arbeiten, kommt man auf eine Quote von 9,9 Prozent. Im Vergleich dazu liegt die Seestadt auf dem Berge mit 11,9 Prozent „erheblich über dem Landesdurchschnitt“, wie es in der Vorlage für die Politik heißt.
In Remscheid ist es unter anderem Aufgabe der Sozialarbeiter an Schulen, die Eltern auf die Fördermöglichkeiten hinzuweisen und ihnen bei der Beantragung zu helfen. Auch die Jobcenter beraten ihre Kunden zum Thema.
