Politik in Remscheid Grüner Bürgermeister für Lennep

Lennep · Rolf Haumann vom Kirchenkreis Lennep wurde mit klarer Mehrheit ins Amt gewählt. Der bisherige Bezirksbürgermeister Markus Kötter (CDU) ist sein Stellvertreter.

 Rolf Haumann (l., Grüne) ist neuer Bezirksbürgermeister in Lennep, Markus Kötter (CDU) sein Stellvertreter.

Rolf Haumann (l., Grüne) ist neuer Bezirksbürgermeister in Lennep, Markus Kötter (CDU) sein Stellvertreter.

Foto: Röser, Henning

Lennep hat seinen ersten grünen Bezirksbürgermeister. In ihrer konstituierenden Sitzung wählte die Bezirksvertretung Lennep am Donnerstagabend im Rathaus von Alt-Remscheid Rolf Haumann (Bündnis 90 / Die Grünen) in dieses Amt. Haumann löst damit Markus Kötter (CDU) ab, der das Amt sechs Jahre innehatte.

Die CDU wurde auch bei der Kommunalwahl im September wieder mit sechs Prozent Vorsprung stärkste Kraft in Lennep. Politisch aber hat das Bündnis aus SPD und Grünen (FDP und Wählergemeinschaft sind nicht vertreten) die Mehrheit. Und diese nutzte es, um Haumann zu unterstützen. Der bekam in der geheimen Wahl sieben der elf Stimmen, auf Markus Kötter entfielen vier – so viele Mitglieder wie die CDU in der BV hat. Ob damit also das Mitglied der hier erstmal vertretenen AfD den grünen Bürgermeister mit gewählt hat, darüber gab es im Anschluss unterschiedliche Ansichten. Markus Kötter ist sicher, dass seine Fraktion komplett für ihn gestimmt hat. Der Vorsitzende der grünen Ratsfraktion, David Schichel, gibt zu bedenken, dass ja auch ein CDU-Mitglied geheim für Rolf Haumann gestimmt haben könnte – und der AfD-Mann für Kötter.

Rolf Haumann, der für den Evangelischen Kirchenkreis Lennep arbeitet und bereits Mitglied der BV in der vergangenen Ratsperiode war, setzt auf eine kollegiale Zusammenarbeit über die Parteigrenzen hinweg. Er kündigte an, auch das Gespräch mit den DOC-Gegnern suchen zu wollen. Haumann hatte vor Jahren gegen den Bau des Designer-Outlet-Centers gestimmt.

David Schichel beschreibt Rolf Haumann als Mann der Mitte, der sich dafür einsetzen werde, „dass Einzelinteressen und Gemeinwohl nicht gegeneinanderstehen“. Als Beispiel nannte er die Diskussion um das Gewerbegebiet im Gleisdreieck in Bergisch Born. Haumann werde es „verstehen, die unterschiedlichen Kräfte in der Bezirksvertretung zum Wohle Lenneps zusammenzuführen“.

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