Konzert in Remscheid Große Sitztanz-Party im Theater-Foyer

Remscheid · Das Trio Sakili war im Teo Otto Theater zu Gast und präsentierte eine Mixtur aus europäischen und afrikanischen Einflüssen.

Ansteckend fröhlich ging es dieses Mal beim Konzert im Rahmen der Reihe Klangkosmos im Teo Otto Theater zu. Zu Gast war am Donnerstagabend das Trio Sakili von der Insel Rodrigues im Indischen Ozean. Die drei Musiker und Sänger – Vallen Pierre Louis am Banjo, Francis Prosper an der Rahmentrommel und Ricardo Legentile am Akkordeon – präsentierten bei ihrem überhaupt erst zweiten gemeinsamen Auftritt den rund 60 Besuchern im Foyer des Theaters eine quicklebendige Mixtur aus europäischen und afrikanischen Einflüssen.

Die Besetzung war dabei gar nicht einmal so ungewöhnlich, wie sie auf den ersten Blick aussehen mochte. Denn Louis setzte sein Banjo oft wie eine Gitarre ein, das Akkordeon übernahm immer wieder die Rolle eines Klaviers und die Trommel tat eben das, was Trommeln in der Regel sollten – den Rhythmus vorgeben.

Dabei verausgabte sich der stattlich anzusehende Trommler immer wieder, legte bisweilen ein ordentliches Tempo vor und sorgte konsequent dafür, dass sich zumindest die Beine im Publikum bewegten. Was durch die fröhliche Ausrichtung der Songs natürlich noch begünstigt wurde.

Die gute Laune verbreitete sich von der Bühne und wirkte ansteckend, was auch an den Mienen der Zuschauer abzulesen war. Der begeisterte Applaus sprach ebenfalls eine deutliche Sprache und spornte das Trio dazu an, immer wilder und beschwingter aufzutreten. Und schon bald war der eine oder andere im Publikum beim Sitztanz zu beobachten, während bei anderen Stücken begeistert mitgeklatscht wurde.

Die Musik, die Sakili spielte, war dabei ein kaum zu bändigendes Sammelsurium aus den verschiedensten Stilen, die zu einem großen, neuen Ganzen zusammengefügt wurden. Ein Teil waren hierzulande bekannte Musikrichtungen wie Walzer, Polka oder Blues – die ergänzt und komplettiert wurden durch afrikanische Rhythmen und den bisweilen eigentümlich anmutenden Gesang in der kreolischen Landessprache der Insel, die zu Mauritius gehört.

Trommeln spielten dabei ebenfalls eine große Rolle, bisweilen wurden sie gleich von zwei der drei Musiker gespielt und ergaben einen wuchtigen, aber gleichzeitig heimeligen Gesamtklang. Bisweilen, wenn neben der Triangel auch noch zwei kleine Konservendosen als Perkussionsinstrumente eingesetzt wurden, hatte das Ganze auch einen durchaus hypnotischen Touch. Der wurde verstärkt durch den repetitiven Charakter der meisten Stücke.

Ein gewisses Party-Feeling war der Musik des Trios nicht abzusprechen. Dazu trug auch bei, dass an den Musikern echte Entertainer verloren gegangen waren, die sich nicht zu fein dazu waren, ihr Publikum – im übertragenen Sinne – an der Hand zu nehmen und zum Mitmachen zu motivieren.

Beim Auftritt von Sakili war einmal mehr der große Reiz der Klangkosmos-Reihe ganz deutlich auch am Gegensätzlichen festzumachen: Bei geschlossenen Augen konnte man sich problemlos an eine Strandbar in der Karibik versetzt fühlen. Ließ man den Blick jedoch schweifen, sah man eine Tanz-Party im ehrwürdigen Theater-Foyer in Remscheids guter Stube steigen. Und fühlte sich trotzdem so überhaupt nicht fehl am Platz.

Was auch einem besonders begeisterungsfähigem Publikum zu verdanken war, das bereitwillig klatschte, mitsang und insgesamt so richtig Lust auf diese Party zu haben schien. So etwa beim letzten regulären Stück, als es mit dem Sitztanz vorbei war, und das Publikum fast geschlossen aufstand und bei der Sakili-Variante des Ententanzes mitmachte.

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